Vier Platzweise – zwei Mal „Rot“ und zwei Zeitstrafen. Dies allein zeugt von einer äußerst rassigen Partie des Oberliga-Neulings ASC Schöppingen gegen den SuS Hüsten 09. Doch die Hüstener behielten am Ende den kühleren Kopf, während die Schöppinger mehr mit dem Schiedsrichter als mit dem Ball zu tun hatten. Doch die Grün-Weißen hatten auch Glück, denn ein Treffer der Gastgeber wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Außerdem rettete das Aluminium zwei Mal für die Hüstener. Dann aber begann die kartenreichste zweite Halbzeit der Oberligasaison 1982|83…

Nach zwei roten Karten für Schöppingen machte Schröter 2:0 klar
Hüsten behielt im Hexenkessel klaren Kopf

ASC Schöppingen – SuS Hüsten 09 0:2 (0:0). 51 Minuten lang lief das Meisterschaftsspiel zwischen Schöppingen und Hüsten 09 in geordneten Bahnen. Dann zeigte Schiedsrichter Strunk aus Lübbeke dem Schöppinger Hartmut Gerson nach einer Tätlichkeit an Hardes die rote Karte, und nur vier Minuten später war es ASC-Spielertrainer Hans-Werner Moors, der wegen Meckerns vorzeitig in die Kabine musste. Zwei Platzverweise binnen vier Minuten. Das Spiel schien aus den Fugen zu geraten. Hektik regierte nach den beiden Hüstener Toren durch Schröter (55. und 90.+1) bis zum Schlusspfiff, ehe der Unparteiische unter wüsten Beschimpfungen der 500 Zuschauer mit Polizei- und Platzordnerschutz in die Kabine geleitet wurde. Hüsten 09 behielt in diesem Hexenkessel klaren Kopf und gewann mit 2:0.

Hüsten war taktisch gut eingestellt. Man trat der Anfangsoffensive der Platzherren mit einer defensiven Marschroute entgegen. Das Mittelfeld hing zurück, die Räume für die schnellen ASC-Angriffsspitzen Rotthäuser und Urban wurden eng gemacht. Dennoch erzielte der Aufsteiger in der 13. Minute durch Rotthäuser, den Rolf Erlmann in den ersten zwanzig Minuten kaum unter Kontrolle brachte, ein Tor, das allerdings wegen Abseitsposition nicht anerkannt wurde.

Erst nach zwanzig Minuten konnte sich der SuS von dem Angriffsdruck etwas befreien. Er startete immer wieder gefährliche Konterangriffe über die beweglichen Kiwranoglu und Andexer. Man hätte auch in Führung gehen können, wenn Schiedsrichter Strunk in der 43. Minute auf Elfmeter entschieden hätte, als Schulze im Strafraum klar gefoult wurde.

Mit einem Paukenschlag begann dann die zweite Hälfte. Es waren erst sechs Minuten gespielt, als Hardes an der Außenlinie Gerson foulte. Dieser revanchierte sich mit einem Kopfstoß und sah dafür die rote Karte, nachdem der Schiri zunächst seinen Linienrichter befragt hatte. Vier Minuten später dann diese Szene: Schulze wird am Sechzehnmeterraum von Loos gefoult, der sich dafür eine Zeitstrafe einhandelt. Der herbeigeeilte Spielertrainer Moors meckert, und erhält prompt die Quittung: „Rot“.

Den fälligen indirekten Freistoß nutzt nach zweiminütiger Unterbrechung Dirk Schröter zum 1:0. Mit nur acht Spielern, angefeuert von den heißblütigen und aufgebrachten ASC-Fans, startete der Aufsteiger nun zu einer Aufholjagd, doch vereitelt der glänzend aufgelegte SuS-Torhüter Willi Brock mit glänzenden Paraden den Ausgleich. Als Brock einmal geschlagen war, rettete Rolf Erlmann nach einem Kopfball von Loos auf der Linie (88.). Den Schlusspunkt in der hektischen und von Schöppinger Seite überhart geführten Partie, in der auch ASC-Mittelfeldakteur Karbowiak eine Zeitstrafe absitzen musste, setzte dann in der Nachspielzeit Dirk Schröter mit seinem zweiten Treffer.

SuS Hüsten 09: Brock, Schulze, Erlmann, Seiler, Hardes, Reimann, Harbecke, Andexer, Schröter, Kiwranoglu, Degner – Tore: 0:1 Schröter (55.), 0:2 Schröter (90.+1) – Rot: Gerson (51.), Moors (55.)

Schiri Strunk zeigte Gerson und Moors „Rot“
Zwei Schröter-Tore sicherten Hüsten’s Sieg

ASC Schöppingen – SuS Hüsten 09 0:2 (0:0). In der ersten Halbzeit verlief die Parte beim ASC Schöppingen noch in geordneten Bahnen. Nach der Pause war das Leder fast überflüssig, denn mangelnde Schöppinger Disziplin und Schiedsrichter Strunk vewandelten das Fechte-Stadion in einen Hexenkessel. In der 51. Minute flog Gerson vom Platz, nachdem er Hardes den Kopf in die Magengegend gerammt hatte.

In der 55. Minute folgts Moors vorzeitig in die Kabine, und gleichzeitig wurde Loos für zehn Minuten auf die Bank geschickt. Den anschließenden Freistoß gegen nur sieben Schöppinger Feldspieler verwandelte Schröter zum 1:0 für Hüsten. Der gleiche Spieler sorgte in der Schlussminute auch für die endgültige Entscheidung gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Schöppinger Rumpfelf, in der auch Karbowiak zehn Minuten auf der Bank brummen musste (75.).

Rotthäuser hatte bereits in der 13. Minute für das erste Schöppinger Tor gesorgt, das von Strunk wegen Abseitsstellung aber nicht anerkannt wurde. Später trafen Urban und Krekeler nur Pfosten und Latte, denn vom Spielerischen her konnten die Schöppinger mehr als mithalten und waren bis zum Platzverweis von Gerson die spielbestimmende Mannschaft. „Wenn man so katastrophal pfeift, kommen natürlich Emotionen hoch“, schloss Moors das Kapitel Schiedsrichter ab. Wahrscheinlich wird die Partie aber noch ein Nachspiel haben. Wie der Unparteiische aus Lübbeke nach der Partie ankündigte, wird er einen Sonderbericht anfertigen. Er konnte nur unter Aufbietung zahlreicher Ordnungskräfte sicher in die Kabine geleitet werden und will, nach eigener Aussage, von einer Flasche getroffen worden sein.

SuS Hüsten 09: Brock, Schulze, Erlmann, Seiler, Hardes, Reimann, Harbecke, Andexer, Schröter, Kiwranoglu, Degner – Tore: 0:1 Schröter (55.), 0:2 Schröter (90.+1) – Rot: Gerson (51.), Moors (55.)