Der TuS Sundern hat vier Tage vor Ende der Wechselfrist durch seinen hinterlistigen Eingriff in den bereits feststehenden Spielerkader des SV Hüsten 09 für große Entrüstung beim Trainergespann, der Mannschaft und dem 09-Vorstand gesorgt.
Offenkundig ist in der „Röhrtalschmiede“ in Sundern der Reichtum ausgebrochen. Mit Chedli Melki und Malek Al Mohammad verpflichtet der TuS Sundern gleich zwei Stamm- und Führungsspieler aus dem Landesligakader des SV Hüsten 09. Beide Spieler hatten schon frühzeitig dem Trainergespann Torsten Garbe und Thomas Malachowski für die neue Saison zugesagt. Der Zeitpunkt, die Art und Weise, wie auch die Vorgehensweise von Eric Wachholz und insbesondere von Andreas Mühle stoßen bei den Verantwortlichen des SV Hüsten 09 auf Unverständnis und große Empörung. Nicht die sportliche Perspektive stand hier im Vordergrund, sondern ausschließlich das Ausloten der finanziellen Bedürfnisgrenzen der beiden Spieler.
09-Galionsfigur und Spielmacher Chedli Melki hatte trotz der ersten außergewöhnlichen Offerte des TuS Sundern noch am Freitag, den 16. Juni, beim SV Hüsten 09 mit den Worten „Einmal 09er, immer 09er“ für zwei Jahre verlängert und seine schriftliche Abmeldung im Beisein des 09-Vorstandes zerrissen. Am darauffolgenden Samstag legte der TuS Sundern noch einmal ordentlich nach und Chedli Melki konnte nicht mehr widerstehen. Er wechselt nun zum Bezirksligisten, der in letzter Sekunde so gerade noch den Klassenerhalt geschafft hat.
Die vom 09-Vorstand geführten Gespräche mit den TuS-Verantwortlichen blieben ergebnislos. Der Angriff auf den bereits feststehenden Spielerkader des Landesligisten am Ende der Wechselfrist ist sowohl unsportlich als auch unanständig und entspricht nicht der Fairness untereinander, da der abgebende Verein keine Möglichkeiten mehr hat, entsprechend zu reagieren. Dieser Eingriff in die Kaderplanung ist ein erheblicher Nachteil, der sich über die gesamte Spielzeit auswirken wird.
Dennoch rückt der SV Hüsten 09 nicht von seiner Zielsetzung für die kommende Saison, erneut einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen, ab. Der Spielerkader unserer Landesliga-Mannschaft ist trotz dieses erheblichen Eingriffs stark und ausgeglichen genug, um das Saisonziel sicher zu erreichen.
Der SV Hüsten 09 bricht daher alle Kontakte zum TuS Sundern ab. Das Verhältnis beider Sportvereine untereinander ist durch diese Vorgehensweise massiv gestört. Mit den aktuellen TuS-Verantwortlichen wird jede Zusammenarbeit zukünftig abgelehnt.
Nachfolgend Aussagen der 09-Verantwortlichen:
Rainer Müller (1. Vorsitzender): „Diese Vorgehensweise schadet nicht nur dem SV Hüsten 09, sondern, wenn das Schule macht, auch dem gesamten Sauerländer Fußball. Wir sind sicherlich keine Heiligen, aber wir haben noch nie unmittelbar vor Toresschluss die sportlichen Ressourcen eines anderen Vereins so massiv und mit solchen monetären Mitteln geschwächt. Selbst als wir vor zwei Jahren aus der Landesliga abgestiegen sind und uns ein Großteil unserer Spieler verlassen hat, haben wir nicht zu solchen Mitteln gegriffen und unsere Nachbarvereine dermaßen geschadet. Wir haben unsere Kräfte gesammelt und uns Stück für Stück wieder nach oben gearbeitet – auch als Zeichen an unsere sehr gute und erfolgreiche Jugendarbeit. Die Verantwortlichen des TuS Sundern müssen sich die Frage gefallen lassen, ob dieser Stil mit den neuen Werten der Röhrtalschmiede, Tradition, Qualität, Fairplay, Spaß, Respekt und Teamgeist in Einklang zu bringen sind. Die Gültigkeit solcher Aussagen werden durch die Glaubwürdigkeit beschrieben.“
Guido Burgard (2. Vorsitzender): „Die Vorgehensweise des TuS Sundern ist absolut stillos und möchte ich nicht weiter kommentieren. Mich interessiert vielmehr, wie die aktuellen Spieler der ersten Mannschaft von Sundern darauf reagieren werden, denn eines ist ja klar: Eine sportliche Entscheidung ist das nicht. Ich sehe das Verhalten der beiden Spieler allerdings noch viel kritischer als das von Sundern. Gerade diesen Beiden hat der Verein SV Hüsten 09 bei privaten Schwierigkeiten immer wieder zur Seite gestanden. Für mich charakterlich ganz schwach. Mein Verhältnis zu Sundern und zu den beiden Spielern ist beendet.“
Thomas Köhler (1. Geschäftsführer): „Aus meiner Sicht haben diese beiden Spielerwechsel wohl nichts mit einer sportlichen Weiterentwicklung zu tun. Welcher Faktor hier im Vordergrund steht, ist mehr als deutlich. Ich finde es einfach schade und bin persönlich maßlos enttäuscht über die Art und Weise, wie die Wechsel zu Stande gekommen sind, da ich aus meiner eigenen Vergangenheit den TuS Sundern und die Verantwortlichen anders kennengelernt habe. Spieler, die ihre Zusage gegeben haben, mit derartigen unmoralischen Angeboten ihre Entscheidung fast schon komplett abzunehmen ohne den Verein zu informieren, hat mit fairem Amateurfußball nichts zu tun. Enttäuschung findet sich bei mir aber auch darin wieder, dass Hilfestellungen in verschiedensten Lebensbereichen abseits des Fußballplatzes, die ein Verein gibt, bei den Spielern in Vergessenheit geraten und Dankbarkeit ein Fremdwort zu sein scheint. Charakter und der Sport bleiben auf der Strecke, ein Wort sollte ein Wort bleiben! Dennoch wünsche ich Chedli Melki und Malek Al Mohammad sportlich alles Gute.“
Torsten Garbe (Trainer): „Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass uns zwei wichtige und fest eingeplante Spieler so kurz vor Ende der Wechselfrist noch verlassen. Persönlich mache ich den Spielern aber nur einen nachrangigen Vorwurf, da insbesondere Chedli Melki ein unverhältnismäßig hohes Angebot bekommen hat, was aktuell auch Boris Becker dazu bewegt hätte, sich in Sundern die Fußballschuhe anzuziehen. Schade, dass der TuS Sundern diesen Weg einschlägt. Ich hatte das Konzept der „Röhrtalschmiede“ eigentlich anders verstanden.“
Thomas Malachowski (Co-Trainer): „Anscheinend kann Chedli Melki sehr viel Geld verdienen bei seinem neuen Verein, was er wohl wirklich braucht. Anders kann ich mir nicht erklären, dass er trotz seiner zweifachen Zusage an unseren Verein und vor allem auch an die Mannschaft, trotzdem dem TuS Sundern nun seine Dienste zur Verfügung stellt. Grundsätzlich finde ich es bedenklich, dass sich dieses Thema nicht auf Vorstandsebene regeln lässt. Gemäß dem Motto, wer zugesagt hat, wird nicht angesprochen. Das ist relativ simpel und sportlich fair. Der Verein sollte in dieser Hinsicht dem Spieler Vorbild sein und verlässliche Werte für ein harmonisches Miteinander schaffen. Schade, dass so ein verdienter Spieler wie Chedli Melki uns nun auf diese Art und Weise verlässt. Sein Denkmal in Hüsten war fast fertig gegossen. Trotzdem wünschen wir ihm auch in der Bezirksliga alles Gute und freuen uns mit dem Spieler, für den durch seinen Wechsel eine Tür als neuer Zehner bei 09 aufgeht. „Das Leben geht weiter“, ist das Zitat eines ehemaligen Frankfurter Trainers. Ach ja, Frankfurt. Vor fünf Jahren habe ich Chedli Melki von einem Frankfurter Bezirksligisten bei uns in Hüsten aufgenommen. Schukran Chedli Melki.“
Uwe Schulte (ehemaliger 1. Vorsitzender): „In Anbetracht dieser Vorgehensweise von ehemaligen Jugend-, Senioren-, und Kreisauswahltrainern (Vorbildern) vier Tage vor Ende der Wechselfrist stelle ich auch wegen der Höhe der Euro-Beträge mein Engagement für den gesamten Amateurfußball mit sofortiger Wirkung ein. Diese Mühle- und Wachholz-Attacke schadet dem Amateurfußball mehr als es nützt. Auch Gegendarstellungen des TuS Sundern, die kommen werden, um die Situation anders darzustellen, widern mich an und lassen mich von meiner Meinung nicht abrücken.“
Christoph Dahlmann (ehemaliger 1. Vorsitzender): „Anstand und Charakter sind Fremdwörter! Das Verhalten des TuS Sundern gegenüber dem SV Hüsten 09 in der Wechselstory Chedli Melki ist mehr als charakterlos. Spieler, die woanders zugesagt und aufgrund sozialer Einbindung dem Verein die Treue schwören, mit unmoralischen Angeboten wiederholt anzusprechen, ist schon recht unverschämt. Dies zudem hinter dem Rücken des abgebenden Vereins. Parallel bittet man mich vom TuS um eine Spende und Unterstützung für ein Jugendturnier, welches im Sinne eines verstorbenen Jugendtrainers gespielt wird. Meine Zusage und die Überweisung des Geldbetrages folgten ohne Vorbehalt, da ich den Sport und vor allem auch soziale Zwecke im Sauerland immer gerne unterstütze. Dies im Sinne einer sportlich fairen Zusammenarbeit aller Vereine. So wie sie am letzten Samstag noch im Sinne der Sauerländer Fußballnacht gelebt wurde. Der TuS Sundern tritt die Fairness hier mit Füßen, oder in der Fußballsprache, man grätscht von hinten in die Beine. Eine klare rote Karte! Zum Verhalten der Spieler spare ich mir weitere Kommentare, denn sie sind es nicht wert!“