Am Tag der deutschen Einheit sah man im Lager des SV Hüsten 09 überwiegend zufriedene Gesichter: 39 Tage nach dem 3:2-Erfolg im Hinspiel gewannen die Grün-Weißen in der Landesliga Staffel 2 auch das aus Februar vorgezogene Rückspiel beim VSV Wenden und gaben mit dem klaren 4:0 (1:0)-Erfolg die richtige Antwort auf die 0:6-Blamage in Hünsborn. Umso erfreulicher: Zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit blieben die Hüstener dabei ohne Gegentreffer und spielten zum insgesamt vierten Mal innerhalb der letzten anderthalb Jahre zu Null.

Ohne die verletzten Steffen Kern, Mark Winkler und Patrick Kampschulte trat Hüsten die Reise nach Wenden an, wo Trainer Klaus Borschel eine Reaktion seiner Mannschaft auf die 0:6-Blamage in Hünsborn gefordert hatte. Allerdings waren es die Gastgeber, die nach unspektakulären ersten zwanzig Minuten zunächst mehr Durchschlagskraft entwickelten und am Führungstreffer schnupperten. Michael Alfes vergab in der zwanzigsten Minute die erste Großchance des VSV, als er die Kugel neben das leere Tor setzte und damit die dickste Möglichkeit der ersten halben Stunde liegen ließ.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöhte Wenden weiter den Druck. Während von den Gästen offensiv noch nicht viel zu sehen war, war es einzig und allein der Latte zu verdanken, dass Hüsten nicht in Rückstand geriet. So tauchte Alexander Horst in der 35. Minute frei vor 09-Schlussmann Yannick Matthay auf, traf aber ebenso wie sieben Zeigerumdrehungen später Christian Runkel nur den Querbalken (42.). Diese schlechte Chancenverwertung rächte sich, als Maximilian Mertin kurz vor der Pause mit dem ersten gefährlichen Vorstoß der Hüstener eiskalt zur 1:0-Führung für die Gäste traf (44.).

Die durchaus schmeichelhafte Pausenführung verdiente sich der SV Hüsten 09 allerdings im zweiten Durchgang. Wenden verlor durch den Nackenschlag unmittelbar vor dem Pausenpfiff den Faden und konnte im zweiten Spielabschnitt nicht mehr an die gute Leistung der ersten 44 Minuten in der ersten Halbzeit anknüpfen. Hüsten übernahm derweil mehr und mehr die Spielkontrolle und baute den Vorsprung schnell aus: In der 53. Minute erzwang Dirk Stoltefaut einen Fehlpass, der in den Füßen von Maximilian Mertin landete. Der Torschütze des 1:0 bediente gedankenschnell Christopher Gierse, der freistehend vor VSV-Schlussmann Michael Eick-Barghorn zum 2:0 einschob.

Nun hatte der SV Hüsten 09 auf dem Sportplatz Schönau alle Trümpfe in der Hand und feierte durch zwei späte Treffer von Dirk Stoltefaut sogar noch einen deutlichen Auswärtssieg. Nach dem 3:0 in der 82. Minute legte der 28-Jährige keine 120 Sekunden später nach Zuspiel von Doganay Oezdemir das 4:0 nach, was gleichzeitig auch der Endstand war (84.). Wenden kassierte damit zugleich den 24. Gegentreffer der laufenden Saison und stellt damit nun wieder nach Hüsten die schwächste Defensive der Liga. Hüsten freute sich derweil über den vorläufigen Sprung auf Rang drei und das dritte Punktspiel ohne Gegentor im Jahr 2019.

„Das war eine tolle Reaktion. Das war die Reaktion, die ich von meinen Jungs nach dem Auftritt in Hünsborn sehen wollte. Die letzten Wochen waren nicht einfach, auch für die Spieler selbst. Dieses Spiel hat die Mannschaft gewonnen, in der jeder alles für den Erfolg gegeben hat. Zudem haben wir endlich mal zu Null gespielt, was den Jungs mit Sicherheit Auftrieb geben wird“, war 09-Coach Klaus Borschel zufrieden.