In der Amateur-Oberliga der Saison 1979|80 ging es für den SuS Hüsten 09 einzig und allein darum, die Klasse zu halten, nachdem das Team an den ersten elf Spieltagen keinen einzigen Sieg einfahren konnte. Allerdings standen die Grün-Weißen auch nicht am Tabellenende, da die 09er immerhin sechs Unentschieden erreichen konnten. Dann kam der zwölfte Spieltag, wo der SuS bei Schloß Neuhaus gastierten, die im Tor mit dem Ex-Hüstener Willi Brock aufliefen.

09 sorgte mit Sieg beim Tabellenvierten für Riesenüberraschung
Keute war von Schloß Neuhaus nicht an die Kette zu legen

TuS Schloß Neuhaus – SuS Hüsten 09 1:3 (1:1). Als wenn er es geahnt hätte: „Unsere Mannschaft ist zu allem fähig“, hatte Hüsten’s Trainer Hans Schmöle vor dem Meisterschaftsspiel in Schloß Neuhaus prophezeit. „Auch zu einem Sieg“. Der Hüstener Elf gelang dieser Sieg und damit die Überraschung des zwölften Oberligaspieltages. Elf Spiele lang war der SuS hinter dem ersten doppelten Punktgewinn hergerannt.

Ausgerechnet beim Tabellenvierten platzte der Knoten. Entsprechend groß war der Jubel nach dem Schlusspfiff. Die Schlachtenbummler, ein Teil war mit einem Sonderbus angereist, stürmten das Spielfeld und die Sus-Akteure hatten Mühe, in die Kabine zu kommen. Von der gesamten Spielanlage her, von der kämpferischen Einstellung und von der Disziplin haben die Hüstener in Schloß Neuhaus ihr stärkstes Spiel seit Wochen gezeigt.

Mitentscheidend für den Erfolg war nicht zuletzt eine taktische Umstellung innerhalb der Mannschaft. Trainer Hans Schmöle hatte Dirk Schröter auf den linken Flügel gestellt und Günter Keute als Mittelstürmer in die Angriffsspitze. Dadurch wurde vorne mehr Raum für die nachrückenden Mittelfeldspieler geschaffen. Auf dem rechten Flügel stieß Berni Mette immer wieder mit nach vorn, aus dem Mittelfeld kamen Reinhold Siepe, der ein starkes Spiel machte, und Johannes Bröker, der ebenfalls mit einer guten Leistung vor allem in der Defensive seine Aufstellung rechtfertigte. Der stärkste Spieler auf dem Platz allerdings war Günter Keute, der ständig rochierte, immer in Bewegung war und dem sein Bewacher in der zweiten Halbzeit nicht mehr zu folgen vermochte. Er absolvierte ein enormes Laufpensum und hatte sich am Ende total verausgabt.

Wie so oft allerdings kassierte der SuS das erste Tor: In der 35. Minute war Schulte nach einem Freistoß für Schloß Neuhaus erfolgreich. Der Ausgleich fiel nur drei Minuten später. Nach einem klugen Pass von Keute in die Gasse setzte sich Mette durch und gab TuS-Torwart Brock das Nachsehen: 1:1. In der zweiten Halbzeit wurde die Überraschung dann perfekt. Nach einer Flanke von Schröter gewann Günter Keute das Luftduell gegen Brock, und es hieß 2:1. Dirk Schröter besorgte nach Alleingang in der 92. Minute das 3:1. Die Gastgeber waren zwar die meiste Zeit spielüberlegen, die SuS-Konter jedoch „saßen“.

SuS Hüsten 09: J. Schröter, Herlitschka, Erlmann, Nienaber, Hardes, Brasse, Siepe, Bröker, Mette, Keute, D. Schröter – Tore: 1:0 Schulte (35.), 1:1 Mette (38.), 1:2 Keute (84.), 1:3 D. Schröter (90.+2)

3:1-Sieg für Hüsten
Berni Mette, Günter Keute und auch Dirk Schröter bezwangen Torwart Brock

TuS Schloß Neuhaus – SuS Hüsten 09 1:3 (1:1). Mit starkem Anhang fuhren die Hüstener ins Paderborner Land, man wollte partout den ersten Sieg und dem früheren Schlussmann Willi Brock zeigen, dass man sich noch längst nicht aufgegeben hat.

Vor der Partie gab es den „Rütli-Schwur“: „Wir wollen den Knoten platzen lassen, uns zerreißen und zumindest einen Punkt holen.“ Das beflügelte, und das steckte auch nicht auf, als Schulte einen Freistoß in der 35. Minute einschoss. Hier war Jürgen Schroeter nicht recht auf dem Posten. Aber es gab für die 09er kein Wenn und Aber. Wie ein Ruck ging es durch das grün-weiße Team, und Berni Mette egalisierte schon drei Minuten später. Zwar waren die Hausherren optisch überlegen, aber die klug eingefädelten Konter der 09er hatten es in sich.

Nach der Pause beide Teams in Lauerstellung. Die Sauerländer waren mit dem Remis im Prinzip ja zufrieden, sie verlegten sich genau wie in den ersten 45 Minuten auf schnelle Vorstöße. Hier zeichnete sich Günter Keute durch starkes Laufpensum und uneigennütziges Spiel aus. Er hatte beim 1:1 die Vorarbeit geleistet und erzielte in der 84. Minute den verdienten Führungstreffer. Nun gab es für die 09er kein Halten mehr. Die Platzherren stürmten zwar, was das Zeug hielt, aber 09 behielt die Nerven. Dirk Schröter schoss prompt sechzig Sekunden vor Schluss das 3:1. Der Schlusspfiff des Unparteiischen ging im Jubel der Mannschaft und Fans unter.

SuS Hüsten 09: J. Schröter, Herlitschka, Erlmann, Nienaber, Hardes, Brasse, Siepe, Bröker, Mette, Keute, D. Schröter – Tore: 1:0 Schulte (35.), 1:1 Mette (38.), 1:2 Keute (84.), 1:3 D. Schröter (90.+2)

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Lange hatte der SuS Hüsten 09 auf den ersten Saisonsieg warten müssen. In Schloß Neuhaus platzte dann endlich am zwölften Spieltag der Knoten. Der Jubel war groß. Unser Bild zeigt von links Berni Mette, Winfried Nienaber, Jürgen Schröter und Günter Keute.

3:1-Sieg in Schloß Neuhaus beendet Durststrecke von elf Spielen
SuS zeigte sich von seiner besten Seite – Schmöle: „Sind jetzt kompromissloser“

Hüsten. Hüsten’s Oberliga-Kicker konnten am Sonntag ihre erste Siegprämie in Empfang nehmen. Der SuS wird sie gern gezahlt haben, denn immerhin bedeutete der 3:1-Erfolg in Schloß Neuhaus das Ende einer Durststrecke von elf Spielen ohne Sieg. Trainer Hans Schmöle glaubt in Schloß Neuhaus festgestellt zu haben, dass seine Elf energischer und kompromissloser im Zweikampf geworden ist. Der SuS-Trainer: „Die mischen jetzt richtig mit, setzen sich durch und sitzen nicht mehr so häufig auf dem Rasen wie zum Saisonanfang.“

In der Tabelle konnte der SuS den vorletzten Rang an Harsewinkel abtreten. Schmöle: „Ein Sieg zur rechten Zeit.“ Auch von einem anderen Gesichtspunkt her sind die zwei Punkte wertvoll. „Für die Mannschaft ist es wichtig zu sehen, dass sich die ganze Maloche im Training auch einmal auszahlt“, betont Hans Schmöle. Der SuS-Trainer bleibt im übrigen auch nach dem 3:1 mit beiden Beiden auf der Erde. „An der Situation hat sich nicht viel geändert. Für uns geht es nach wie vor gegen den Abstieg.“

Bewährt hat sich in Schloß Neuhaus die Umstellung im Angriff. Dirk Schröter spielte Linksaußen, Keute in der Mitte und Berni Mette „hängender Rechtsaußen“. Alle drei Stürmer konnten sich in die Torschützenliste eintragen.

Mit hängenden Köpfen verließ nach der Partie Hüsten’s Ex-Torwart Willi Brock den Platz. Sein Wunsch („nur nicht verlieren“) war gegen die ehemaligen Mannschaftskollegen nicht in Erfüllung gegangen. Der Hachener zeigte im Tor des TuS Schloß Neuhaus eine etwas unglückliche Partie.