Nach dem 29. Spieltag, als der SuS Hüsten 09 sein Heimspiel gegen den TuS Schloß Neuhaus mit 0:1 verlor, wurde es bekannt: Günter Keute wechselt am Ende der Saison 1979|80 zum Bundesligisten Eintracht Braunschweig und Sturmpartner Dirk Schröter wird künftig die Schuhe für Bundesligist 1860 München schnürren. Insgesamt 50.000 DM Ablösesumme wurden am Ende der Saison für beide Spieler fällig, die allerdings auf mehrere Vereine aufgeteilt werden mussten.
Ab 1. Juni beim Bundesligisten Braunschweig unter Vertrag
Keute wechselt ins Profilager
Neheim-Hüsten. Günter Keute wird Profi. Der 24-jährige Angriffsspieler des SuS Hüsten 09 hat einen entsprechenden Zwei-Jahres-Vertrag beim Bundesligisten Eintracht Braunschweig unterzeichnet. Wie berichtet, hatte Keute in der letzten Woche ein viertägiges Probetraining in Braunschweig absolviert. Auch für den Fall, dass Braunschweig in die zweite Liga absteigen muss, soll der Vertrag gültig bleiben.
Den Löwenanteil der Ablösesumme wird der SC Neheim-Hüsten bekommen, für den der gelernte Maler und Lackierer fast zehn Jahre lang kickte. Hervorgegangen ist Keute aus dem TuS Voßwinkel. Schalke’s Ex-Präsident Günter Siebert wollte den kräftigen und dynamischen jungen Spieler schon als U19-Jugendlichen für seinen Fohlenstall anwerben. Er bekam eine Absage. Die guten Leistungen Keutes in dieser Saison hatten gleich mehrere Bundesligavereine auf ihn aufmerksam gemacht. Sein Vertragsverhältnis mit Eintracht Braunschweig beginnt am 1. Juni. Bis dahin spielt Günter Keute weiter für den SuS Hüsten 09. Obmann Karl-Heinz Millentrup: „Er hat uns versprochen, in den restlichen Spielen noch einmal richtig dranzuklotzen, um mit uns den Klassenverbleib zu schaffen.“
Günter Keute unterschrieb in Braunschweig
Von der Ablösesumme kriegt auch TuS Iserlohn noch 4.500 Mark mit
Neheim-Hüsten. Günter Keute, 24 Jahre, im Vorjahr erfolgreichster Landesliga-Stürmer beim SC Neheim-Hüsten, dann zum Oberligisten Hüsten 09 gewechselt, verlässt das Sauerland. Er unterschrieb in der letzten Woche einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Bundesligisten Eintracht Braunschweig, der auch dann gültig ist, wenn die Braunschweiger in die zweite Liga absteigen sollten. Die Eintracht zahlt eine Ablösung von 20.000 DM plus Mehrwertsteuer.
Wie Eintracht-Vorsitzender Hans Sandbrink gestern bestätigte, hat Günter Keute, auch von anderen Profiklubs umworben, in der letzten Woche mehrere Tage mit den Eintracht-Kickern trainiert. Trainer Maslo, der den Sauerländer noch aus der Zeit, als er Jugendtrainer bei Schalke 04 war und Keute in der Neheimer Jugend stürmte, kennt, hat sich für einen Vertrag mit Günter Keute entschieden.
Der gelernte Handwerker (Anstreicher) wird in Niedersachsen keinen Beruf mehr ausüben, sondern nur noch Fußball spielen. Wie der DFB in Frankfurt bestätigte, liegt die Ablösesumme bei 22.500 DM (1. Bundesliga: 25.000 DM), die unter den Vereinen geteilt wird, bei denen Keute in den letzten fünf Jahren gespielt hat. Das bedeutet, dass auch der TuS Iserlohn, wo Keute in der Saison 1976|77 lediglich ein Punktspiel mitgemacht hat und im Eröffnungsspiel des Hemberg-Stadions den TuS-Ehrentreffer im 1:11-Spiel gegen Borussia Dortmund erzielte, von dieser Summe 4.500 DM mitbekommt – den gleichen Betrag, den auch Hüsten 09 erhält. Der Rest von 11.000 DM fließt in die Kasse des SC Neheim-Hüsten.
Auch Dirk Schröter zieht es ins Profi-Lager
Neheim-Hüsten. Oberligist Hüsten 09 läuft weiter Gefahr, mit Dirk Schröter die zweite Sturmspitze vorzeitig zu verlieren. Der Wickeder, der auch schon beim Hammer SV spielte, ist ebenfalls umworben und bereit, den Schritt ins Profilager zu tun. Auch hier bekundeten mehrere Klubs Interesse.
Wie bekannt wurde, hat Schröter schon ein Probetraining bei München ’60 absolviert. Diese Verbindung rührt aus der Zeit, als Löwen-Trainer Rühl noch in Dortmund war. Als Rühl beim BVB abgesägt wurde, war auch Schröter beim BVB nicht mehr im Gespräch.
Als aber am Montag BVB-Trainer Udo Lattek erfuhr, dass Schröter in München gewesen sei, erinnerte er sich an das BVB-Flutlichtspiel am 15. Januar in Hüsten: „Da hat Theis mit diesem Mann Mühe gehabt“, und entschied sofort, Schröter zum eingehenden Probetraining nach Dortmund zu bitten.
Nach Günter Keute verliert Hüsten auch Dirk Schröter an Fußball-Profi-Club
München ’60 holt den Torjäger
Neheim-Hüsten. Nach Günter Keute, der bekanntlich zu Eintracht Braunschweig wechselt, verlor Fußball-Oberligist Hüsten 09 gestern seinen zweiten Torjäger: Dirk Schröter unterschrieb gestern in Bayern’s Landeshauptstadt einen Ein-Jahres-Vertrag beim Bundesligisten TSV 1860 München.
Dirk Schröter ist also im „Löwen“-Käfig gelandet, wo Trainer Karl-Heinz Rühl das Zepter schwingt. An DIrk Schröter zeigte auch Borussen-Trainer Udo Lattek Interesse. Nun hat der Wickeder den Bayern den Vorzug gegeben. Am Ostermontag informierte er Hüsten 09 („weil ich dann, wenn es nicht klappen sollte, gern wieder bei Hüsten 09 spielen möchte“) und flog gestern früh nach Bayern.
Die Münchener haben gestern telefonisch zugesagt, im Herbst, wenn sie im Ruhrgebiet ein Bundesligaspiel bestreiten, tags darauf in Hüsten das Ablösespiel für Dirk Schröter zu machen. Von der Ablösesumme, die bei Klubs der 1. Bundesliga bei 24.000 DM plus Mehrwertsteuer liegt, bekommt Hüsten 09 ein Fünftel, ebenso wie der Hammer SV, wo Dirk Schröter ebenfalls ein Jahr gespielt hat. Für drei Jahre kassiert der TuS Wickede jeweils 5.000 DM.
SuS „Sprungbrett“ für erste und zweite Liga
Hüsten verliert auch Dirk Schröter: Vertrag bei TSV 1860 München
Neheim-Hüsten. Der SuS Hüsten 09 verliert auch seine zweite Angriffsspitze an die Bundesliga. Nach Günter Keute (zu Eintracht Braunschweig) wird in der kommenden Saison auch Dirk Schröter für einen Bundesligaverein auf Torejagd gehen. Der 23-jährige SuS-Torjäger unterschrieb am Ostersonntag einen Ein-Jahres-Vertrag beim TSV 1860 München.
Vor 14 Tagen hatte Dirk Schröter ein zweitägiges Probetraining in München absolviert. Eine Woche lang hatte der stämmige SuS-Stürmer dann nichts von den Münchenern gehört. An diesem Wochenende meldete der TSV sich telefonisch. Dirk Schröter setzte sich ins Flugzeug, flog in die bayerische Landeshauptstadt und machte mit seiner Unterschrift den Vertrag perfekt. Er wird in der kommenden Saison neben dem Ex-Hagener Harry Ellbracht stürmen.
Beim SuS Hüsten 09 ist der aus Wickede stammende „Bomber“ mit 15 Treffern zurzeit der erfolgreichste Torjäger. Für den TuS Wickede hatte er in der letzten Saison 22 Tore geschossen und war damit nach Alfons Hufnagel der erfolgreichste Torjäger in der Bezirksliga Sauerland.
Dirk Schröter ist Junggeselle und Alleinverdiener zuhause. Er hat in Wickede gebaut und bewohnt das Haus mit der Mutter und den Geschwistern. Der Vater ist gestorben. Nach seinem Abitur hat der SuS-Torjäger eine Schreinerlehre angefangen. Er arbeitet heute als Geselle in einem Voßwinkeler Betrieb. Die zu erwartende Ablösesumme von 25.000 DM wird zwischen dem TuS Wickede, dem Hammer SV und Hüsten 09 aufgeteilt. Es wird so aussehen, dass Wickede als Stammverein den Löwenanteil der Ablöse bekommt. Hüsten 09 und Hamm haben jeweils rund 5.000 DM zu erwarten. Für beide Vereine spielte Dirk Schröter nur eine Saison.
Es scheint, als wäre der Verein Hüsten 09 ein gutes „Sprungbrett“, um in der ersten oder zweiten Liga unterzukommen. Insgesamt acht Spieler haben in den letzten Jahren von hier aus den Sprung in den bezahlten Fußball geschafft.
1967 wechselte Karl-Heinz von der Höh von Hüsten 09 zum damaligen norddeutschen Regionalligisten FC St. Pauli. Seine Karriere als Vertragsspieler währte allerdings nur kurz. Schon nach zwei Monaten kehrte er noch im gleichen Jahr enttäuscht nach Hüsten zurück. In der letzten Saison sprang „Kalla“ noch in der ersten Mannschaft des SuS ein. Heute ist er als Libero einer der Leistungsträger in der Hüstener Reservemannschaft.
Nach Karl-Heinz von der Höh schaffte Theo Bücker den „Absprung“. Er kam vom TuS Velmede/Bestwig und wurde nach einer Saison in Hüsten von Borussia Dortmund unter Vertrag genommen. Von Dortmund wechselte Bücker zum MSV Duisburg. Heute spielt er in Saudi-Arabien.
1970 verließ Torwart Willi Brock den SuS. Über VfB Bielefeld und Teutonia Münster kam der Keeper 1974 zu Borussia Dortmund. 1976 kehrte er zurück nach Hüsten. Seit dem letzten Jahr spielt der heute 27-Jährige für den TuS Schloß Neuhaus.
Klaus Seiler spielte bis 1973 für Hüsten 09 und ging dann nach Rot-Weiß Lüdenscheid. Er kickte inzwischen sieben Jahre für den derzeitigen Zweitligisten und wird in diesem Sommer nach Hüsten zurückkehren. Lüdenscheid will dem Ex-Hüstener die Freigabe geben.
1977 kehrte Hubert Clute-Simon dem SuS Hüsten 09 den Rücken. Er schloss sich zunächst Rot-Weiß Lüdenscheid an, wechselte dann allerdings, nur ein Jahr später, zu Alemania Aachen. Stammverein von Clute-Simon war der SSV Allendorf. (Information von www.svhuesten09.de: Hubert Clute-Simon wechselte später zum FC Schalke 04 und war unter anderem beim legendären 6:6-DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern München dabei.)
1978 gab Rolf Wiesenthal dem Werben des Süd-Zweitligisten KSV Baunatal nach. Der von Neheim zum SuS gekommene Stürmer spielte ein Jahr für Baunatal und wechselte dann zum DSC Wanne-Eickel. In diesem Sommer möchte der 25-jährige Außenstürmer nach Hüsten zurückkehren. Möglicherweise wird der Zweitligist allerdings eine Ablöse für seinen Stürmer fordern. Wiesenthal: „Ich kann dazu noch gar nichts sagen. Ich habe meinen auslaufenden Vertrag fristgerecht gekündigt, und was der DSC jetzt macht, muss ich abwarten. Ich habe noch ein Gespräch mit dem Vorstand.“
Als Letztes schafften, wie berichtet, Günter Keute und Dirk Schröter den Sprung ins große Fußballgeschäft. Es scheint, als habe sich bei den Vereinen der ersten und zweiten Liga herumgesprochen, dass in Hüsten „was zu holen“ ist. Sehr zum Leidwesen des SuS, der nicht lange Freude an seinen neuen Stürmern hatte. Beide waren erst zu Saisonbeginn gekommen. Der SuS muss sich für die kommende Saison um neue Leute bemühen, und er tut das. Gespräche sind mit Lopatenko (RW Lüdenscheid) geführt worden, daneben will man Außenstürmer Rehbein (VfL Kamen) und Mittelstürmer Hempe (RW Westönnen) unter die Lupe nehmen. Der TSV 1860 München wird in diesem Jahr übrigens noch zu einem Ablösespiel für Dirk Schröter nach Hüsten kommen.