Am 33. Spieltag der Saison 1979|80 lief für den SuS Hüsten 09 nicht alles nach Plan – beim SV Bünde verlor die Schmöle-Elf mit 0:1. Damit waren die Grün-Weißen am letzten Spieltag theoretisch immer noch von einem Abstiegsplatz einholbar. Allerdings war die Tabellenlage so, dass die 09er noch einige Teams unter sich stehen hatten, die zunächst einmal alle an der SuS-Truppe vorbeiziehen mussten und Hüsten sich dann im letzten Saisonspiel gegen Waltrop deutlich geschlagen geben sollte. Der letzte Funken Restzweifel war also noch nicht ausgeräumt…

Berni Mette schoss das goldene Tor gegen VfB Waltrop
Kampf und Härte dominierten im letzten Punktspiel des SuS – Saisonschluss: Nur 900 Zuschauer

SuS Hüsten 09 – VfB Waltrop 1:0 (1:0). 900 Zuschauer hatten sich eigentlich mehr versprochen von dem letzten Hüstener Saisonspiel gegen Waltrop. Es dominierten Kampf und Härte, das Spielerische kam eindeutig zu kurz. Die schlechten Platzverhältnisse trugen allerdings ihren Teil dazu bei. Da die Stadt bereits mit der Instandsetzung des Rasenplatzes begonnen hatte, war der SuS gezwungen, auf den holprigen und unebenen Aschenebenplatz auszuweichen. Der Ball war hier nur schwer zu kontrollieren, gut gemeinte Pässe landeten nur zu häufig an der falschen Adresse.

Die Härte wurde vornehmlich von den Gästen ins Spiel gebracht. Sie brauchten noch einen Punkt zum sicheren Klassenerhalt und dieser Zwang prägte ihr Spiel. Mit übertriebenem Körpereinsatz versuchten sie, dem SuS den Schneid abzukaufen. Vornehmlich in der ersten Halbzeit wimmelte es von kleineren und groben Fouls. Darunter litt natürlich der Spielfluss. Der Schiedsrichter vergab zwei gelbe Karten an VfB-Verteidiger Stange und Eickelkamp.

Die Hüstener nahmen den Kampf an. Sie gewannen auch die meisten Zweikämpfe und waren vor allem in Tornähe gefährlicher als die Gäste, die im gesamten Spiel vielleicht vier gute Tormöglichkeiten hatten. Schon nach der zehnten Minute bot sich Dirk Schröter die erste Hüstener Chance, doch sein Kopfball strich knapp über die Querlatte. In der 15. Minute musste sich Waltrop’s Schlussmann Dobslaw lang machen, um einen Schuss von Günter Keute noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten zu drehen. Winfried Nienaber bot sich fünf Minuten später die nächste Chance. Sein Kopfball aus kurzer Distanz ging knapp neben das Tor.

In der 31. Minute dann konnte Hüsten endlich jubeln. Berni Mette entspurtete einen weiten Pass von Winfried Nienaber und setzte das Leder aus spitzem Winkel flach ins lange Eck. Das war die 1:0-Führung. Ein schöner Freistoßtrick hätte kurz darauf fast das 2:0 gebracht. Doch Dirk Schröter schoss nach Zuspiel von Meinolf Hahne knapp vorbei.

Die große Linie bekam das Hüstener Spiel auch in der zweiten Halbzeit nicht. Man ließ sich in zu viele Zweikämpfe ein, es gab viel Kampf und wenig flüssige Aktionen. Eine dicke Torchance noch bot sich Dirk Schröter, der in der 55. Minute einen Volleyschuss aus vollem Lauf ans Lattenkreuz setzte. Auf der anderen Seite hatte Torwart Jürgen Schröter Glück, als Eickelkamp ihm freistehend das Leder in die Hände schoss. Stark bei Hüsten: Der umsichtige Libero Winfried Nienaber, Herlitschka, Erlmann und Harbecke. Brasse musste nach der Pause wegen einer Oberschenkelprellung gegen Siepe ausgewechselt werden.

SuS Hüsten 09: J. Schröter, Herlitschka, Erlmann, Nienaber, Brasse (50. Siepe), Scholz, Harbecke, Mette, D. Schröter, Keute, Hahne – Tor: 1:0 Mette (31.)

Zum Kehraus 1:0-Sieg über VfB Waltrop – Dirk Schröter vergab das fünfzigste Saisontor
Bilanz: Nach schwachem Beginn in der Rückrunde 22 Punkte

SuS Hüsten 09 – VfB Waltrop 1:0 (1:0). Oberligist Hüsten 09 machte gestern den Kehraus mit einem 1:0-Sieg über den VfB Waltrop – eine Elf, die robust auftrat, aber spielerisch nicht mithalten konnte. So ist der knappe Sieg auf rotem Aschegrund verdient. Die Bilanz: Nach schwachem Beginn und nur zehn Pluspunkten bei Halbzeit (damit Schlusslicht und voreilig als Absteiger bezeichnet) haben sich die Grün-Weißen kräftig gemausert, machten in der Rückrunde 22 Gewinnpunkte, kamen auf elf Siege und 49:47-Tore. Gern hätten sie auch den fünfzigsten Saisontreffer erzielt und Torjäger Dirk Schröter hatte dazu auch die Chance, doch der künftige „Löwen“-Profi traf nur den Pfosten.

Mit der Saison und dem Schlussspiel gegen den VfB Waltrop können die Sauerländer zufrieden sein. Sie haben ihr Ziel, Oberligist zu bleiben, erreicht. Der 1:0-Sieg war ein guter Schlusspunkt.

Der erste Eindruck, dass im letzten Saison-Punktspiel nicht gepflegter Oberliga- sondern Sommerfußball gespielt würde, war bald verflogen. Die Gäste aus Waltrop, mit der schwachen Bilanz, aus den letzten sechs Spielen nur 2:10-Punkte bei 4:10-Toren geholt zu haben, waren um einen Punkt, der ihren Klassenverbleib bedeutete, verlegen. Sie erwiesen sich sehr bald als eine unbequeme Mannschaft, die im Zweikampf nicht nur kantig, sondern auch sehr ruppig war, was den 09ern schon in der ersten Halbzeit Blessuren und den Waltropern Eickelkamp und Stange die gelbe Karte einbrachten. Die Serie von Freistößen störten ein wenig das sonst gute Spiel, bei dem die Hüstener in der Abwehr sehr sicher wirkten, aber im Angriff, das heißt im Abschluss, nicht gerade glücklich agierten.

Spielbestimmend waren die 09er, die sich, wie erwähnt, auf eine gute Abwehrarbeit stützen konnten. Rolf Erlmann, wieder die Zuverlässigkeit in Person, nahm sich des Torjägers Eickelkamp an, Brasse ließ Sprick kaum zur Entfaltung kommen, Herlitschka erlaubte sich sogar Ausflüge nach vorn und auch Scholz fand Zeit, viel für den Spielaufbau zu tun. Zudem hatten die 09er mit Nienaber wieder einen überragenden Libero, ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und dessen Routine sie das Führungstor in der 32. Minute verdankten: Fast am eigenen Strafraum fuhr der 09-Kapitän dem angreifenden Kindler energisch und parterre in die Beine, angelte sich das Leder, stürmte durch den leeren Mittelkreis und sah, wie sich Berni Mette nach links völlig frei absetzte. Fast auf den Zentimeter genau kam der Pass, Mette dribbelte drei Schritte und schoss völlig unbehindert zum Führungstor ein. Es war ein Spielzug und Torschuss aus dem Fußball-Lehrbuch.

Schon vorher hatten die 09er Torchancen, so, als der meist hinter Mette herlaufende Nattkemper in allerletzter Sekunde klärte, Schröter mit Kopfball nach Herlitschka-Flanke nur um Zentimeter verfehlte, VfB-Torwart Dobslaw einen Freistoß von Hahne und einen Gewaltschuss von Keute meisterte und schließlich, als nach Harbecke-Ecke der Ball dem nach vorn geeilten Nienaber buchstäblich über die „hohe Stirn“ rutschte.

Überlegenheit der Hüstener, die den angeschlagenen Brasse durch Siepe ersetzen mussten, auch nach der Pause und weiterhin von den Waltropern ein streckenweise ruppiges Spiel, weil sie auf diese Art und Weise eher zum angestrebten Remis zu kommen glaubten. Aber daraus wurde nichts, denn auch Hüsten wollte diese Saison, die so schlecht für sie begonnen hatte, mit einem Sieg abschließen. Dass der Heimerfolg nicht höher ausfiel, war dem Pech zuzuschreiben, das Dirk Schröter hatte: Er traf nur den Pfosten.

SuS Hüsten 09: J. Schröter, Herlitschka, Erlmann, Nienaber, Brasse (50. Siepe), Scholz, Harbecke, Mette, D. Schröter, Keute, Hahne – Tor: 1:0 Mette (31.)

Oberliga Westfalen
„Tschüß, wir werden nun Profis“

Neheim-Hüsten. Für eine Saison hatten sie bei Hüsten 09 angeheutert und versprochen, für Tore zu sorgen. Am Sonntag im letzten Punktspiel gegen den VfB Waltrop schlug nun die Stunde des Abschieds: Günter Keute (links im Bild) wird Profi beim künftigen Zweitligisten Eintracht Braunschweig, und Dirk Schröter (rechtes Bild) schlägt seine Zelte an der Isar beim Bundesligisten TSV 1860 München auf. Ungern lässt der Sauerland-Oberligist seine beiden Stürmer ziehen und hofft, dass, wenn sie nicht Fuß fassen können, zu den 09ern zurückfinden.

Oberliga Westfalen
Berni setzte Schlusspunkt

Neheim-Hüsten. 49 Tore hat Hüsten 09 in den 34 Punktspielen der zweiten Oberliga-Saison erzielt. Den letzten Saisontreffer erzielte gestern Berni Mette mit dem Siegtor über den VfB Waltrop. Und dies ist die 09-Torjägerliste:

17 Tore: Dirk Schröter
12 Tore: Berni Mette
6 Tore: Günter Keute
4 Tore: Martin Harbecke, Johannes Bröker
2 Tore: Meinolf Hahne
1 Tor: Reinhard Gödde, Winfried Nienaber, Herlitschka, Harry Scholz

Dirk Schröter (hier bei einem Kopfball) setzte sich bis zur letzten Minute ein, hatte jedoch bei seinen Aktionen kein Glück.

Dirk Schröter (hier bei einem Kopfball) setzte sich bis zur letzten Minute ein, hatte jedoch bei seinen Aktionen kein Glück.