Jetzt ist auch der SV Hüsten 09 nicht mehr ungeschlagen: Am Samstag, den 07. September, haben die Grün-Weißen ihre erste Niederlage der Landesligasaison 2019|20 kassiert. Der bis dahin noch punktlose FSV Werdohl verdarb den 09ern ihre Kirmes-Laune und bog einen zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg um. Dabei hatte Hüsten durch einen Doppelpack von Robin Balder den frühen Rückstand selbst in eine Führung drehen können (24. und 34./FE).

Die Partie begann alles andere als gut für die Hüstener, die schon vor dem Anpfiff zwei Rückschläge verdauen mussten. Torjäger Steffen Kern gab beim Aufwärmen das Zeichen, für einen Einsatz nicht in Frage zu kommen, und auch Christopher Gierse saß angeschlagen nur auf der Bank. So rückte kurzfristig Maximilian Mertin in die Startelf und Giuseppe Rossi in den Kader, der statt Steffen Kern auf der Ersatzbank Platz nahm. Und auch auf dem Spielfeld gab es früh einen Tiefschlag für die Hausherren, die bereits in der neunten Minute das 0:1 hinnehmen mussten, als Werdohl schnell konterte und Melih Akdeniz die Kugel vom Strafraumeck per Traumtor in den Giebel schweißte.

Allerdings waren dieser Schuss sowie der von Christopher Fanieng, der kurz zuvor an 09-Keeper Yannick Matthay gescheitert war (7.), im ersten Durchgang die einzigen beiden Abschlüsse der bis dahin noch punktlosen Gäste aus Werdohl, die nach dem Führungstreffer zwar ordentlich verschoben, aber die eigene Unsicherheit nach dem Fehlstart mit vier Niederlagen in Folge nicht immer übertünchen konnten. Vor allem der starke Robin Balder trieb das Hüstener Angriffsspiel an und sorgte in der 24. Minute schließlich selbst für den Ausgleich, als er eine Freistoßflanke unhaltbar zum 1:1 einnickte.

Hüsten hatte die Partie im Griff, ließ defensiv nichts zu und legte sich den Gegner mehr und mehr zurecht. So war es schließlich verdient, dass die Grün-Weißen die Partie drehten. Philipp Eickelmann war im Strafraum hölzern gefoult worden, sodass Robin Balder aus elf Metern antreten durfte und mit seinem zweiten Treffer des Tages die Wende besorgte (34.). Allerdings lief an diesem Tag nicht viel für die Hausherren, was sich auch in der 42. Minute bemerkbar machte, als Vincenzo Rossi per Eigentor den 2:2-Pausenstand herstellte.

Die äußerst effektiven Werdohler, die aus wenig ganz viel machten, kamen in der 53. Minute sogar zum 3:2. Nachdem Sebastian Rogalski zwei Mal nicht entscheidend klären konnte, war FSV-Kapitän Julian Kroll nach einer Ecke seinem Bewacher entwischt und nickte unbedrängt zur erneuten Führung für die Gäste ein. Nichtsdestotrotz ließ Hüsten bis dahin die bessere Spielanlage erkennen, verlor aber nach dem Seitenwechsel völlig den Faden. Einzig der eingewechselte Doganay Oezdemir brachte phasenweise nochmal Leben in das 09-Spiel und war folgerichtig auch am besten Angriff der Hausherren im zweiten Durchgang beteiligt, doch der ebenfalls eingewechselte Lukas Gebhardt köpfte aus aussichtsreicher Position weit über das Tor (58.).

In der letzten halben Stunde zeigte der SV Hüsten 09 allerdings, was ihm fehlt, um in der Landesliga Staffel 2 um die vorderen Tabellenplätze mitspielen zu können. Ohne die Unterschiedsspieler Steffen Kern, Christopher Gierse und auch Robin Balder, der nach 74 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, fiel den Hüstenern überhaupt nichts mehr ein, sodass Werdohl letztlich nicht mehr um den ersten Saisonsieg zittern musste. Während Hüsten seinen letzten Torschuss der Partie in der 58. Minute abgab, hätte der FSV in der Schlussphase sogar noch mit dem 4:2 alles klar machen können, spielte seine guten Kontermöglichkeiten aber viel zu fahrlässig aus.

„Ich denke, dass den Jungs der tolle 4:2-Sieg in Erlinghausen zu Kopf gestiegen ist. Die zweite Halbzeit war eine einstige Katastrophe. Wir sind mit Werdohl auf den bislang schwächsten Gegner getroffen, haben gegen diesen aber unsere Leistung nicht auf den Platz bringen können. Gerade nach den kurzfristigen Ausfällen von Steffen Kern und Christopher Gierse bot sich für die Spieler, die sonst eher von der Bank kommen, die Gelegenheit, sich zu beweisen, was jedoch niemand nutzen konnte. Auch wenn wir mit neun Punkten aus vier Spielen im Soll liegen, müssen wir letztlich klar konsternieren, dass wir hier und heute versagt und einfache Punkte leichtfertig liegen gelassen haben“, war 09-Coach Klaus Borschel bedient.