Das womöglich beste Finale aller Zeiten im Arnsberger Reserve-Pokal haben der SV Hüsten 09 II und der TuS Sundern II am Donnerstag, den 09. Mai, geliefert. Nach einem offenen Schlagabtausch stand es zum Ende der spektakulären 90 Minuten 4:4-Unentschieden, sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Dort hatte die 09-Reserve das Quäntchen Glück auf seiner Seite und krönte sich zum vierten Mal zum Gewinner des Arnsberger Reserve-Pokals.

Endspiele sind häufig spannend, aber nicht immer hochklassig. Das Finale des Arnsberger Reserve-Pokals aber hatte beides und bot vor 500 Zuschauern im Grunde alles, was sich das Fußballherz von so einem Spiel verspricht. So gingen beide Mannschaften die Partie mit offenem Visier an und suchten gleich den Weg nach vorne. Folge dessen war, dass es schon nach neun Minuten 2:1 für die Hüstener stand, die durch Robin Balder (5.) und Steffen Kern (9.) zwei Mal in Führung gegangen waren und zwischenzeitlich den Ausgleich durch Jon Ibrahimi kassiert hatten (7.).

Die Partie blieb auch nach der spektakulären Anfangsphase ansehnlich und hatte in der 18. Minute ihren nächsten Höhepunkt zu bieten, als TuS-Ersatzspieler Tim-Willi Wachholz wegen Meckerns erst die gelbe und dann die gelb-rote Karte sah. Auf dem Platz blieb Sundern II aber zu elft und schaffte bis zur Pause tatsächlich die Wende. Erst traf Alen Dedeic mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum erneuten Ausgleich (21.), dann verwandelte Dominik Meisterjahn nach etwas mehr als einer halben Stunde einen Handelfmeter zum 3:2 (32.).

Und auch der zweite Durchgang hatte jede Menge zu bieten und wurde vom 3:3 durch Steffen Kern in der 50. Minute eindrucksvoll eröffnet. Auf der Gegenseite bot sich Sundern II darauf wieder die Möglichkeit zur schnellen Antwort, doch Tom Wallechner jagte die Kugel aus bester Lage über den Kasten hinweg (54.). Doch auch Sunderns Gehäuse geriet immer wieder in Gefahr, beispielsweise bei einem Pfostenschuss von Marcel Kern in der 67. Minute. Der nächste Treffer ließ aber bis zur 75. Minute auf sich warten, als Giuseppe Rossi mit einem sehenswerten Freistoß in den Winkel traf und den vermeintlichen Siegtreffer für die 09er erzielte.

Diese Rechnung hatte Hüsten II aber ohne den eingewechselten Tim Hofstetter gemacht, der dem Spektakel in der Nachspielzeit eine weitere Anekdote hinzufügte, nach einem langen Ball von Dominik Meisterjahn eiskalt blieb und die TuS-Reserve mit dem 4:4 ins Elfmeterschießen rettete (90.+1). Dort hatte aber letztlich der Gegner das bessere Ende für sich, verwandelte alle fünf Schüsse und durfte nach dem von Selim Kahraman verwandelten Elfmeter ausgelassen feiern, da sich Sundern II einen Fehlschuss leistete und somit in einer Partie, die eigentlich keinen Verlierer verdient hatte, mit 8:9 den Kürzeren zog.

„Es war ein Spiel, das beide Mannschaften hätten verdient gehabt zu gewinnen. Wie schon in den vergangenen Wochen haben wir zu viele einfache Gegentore kassiert und waren gegen den Ball nicht agil genug. Auch das 4:4 haben wir förmlich verschenkt und mussten so ins Elfmeterschießen, in dem wir zum Glück das nötige Glück hatten. Ich persönlich freue mich ungemein, mich mit diesem Titel in Kürze als Trainer aus Hüsten zu verabschieden“, erklärte 09-Coach Ufuk Üzel.