Die Stadt Arnsberg hat einen neuen Hallenstadtmeister: Der SV Hüsten 09 hat am Sonntag, den 29. Dezember, das prestigeträchtige Hallenturnier in der Sporthalle Große Wiese gewonnen und sich damit zum vierten Mal in seiner Vereinsgeschichte die Arnsberger Hallenkrone aufgesetzt. Im Endspiel gegen den A-Ligisten FC Neheim-Erlenbruch schoss Denis Rodrigues Gomes den Bezirksligisten zwei Sekunden vor dem Ende zum frenetisch umjubelten 2:1-Erfolg.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war wieder einmal die Endrunde der 46. Arnsberger Hallenstadtmeisterschaft, die auch im Jahr 2024 die Fans in der Stadt Arnsberg begeistert hat. Obwohl es schon torreichere Endrunden gegeben hatte, hatte der dritte und letzte Turniertag doch viele Überraschungen und Wendungen zu bieten, die für Aufsehen sorgten. So stand der SV Hüsten 09, der wieder als einer der Favoriten auf den Gesamtsieg in die Endrunde gegangen war, in der Gruppenphase schon vor dem Aus, duselte sich mit reichlich Glück aber noch in die K.O.-Runde. Dabei hatten die 09er nach einem 1:1 gegen die SG Holzen/Eisborn und einem 3:1 gegen die SG Herdringen/Müschede eigentlich schon die Weichen in Richtung Gruppensieg gestellt, den sie sich dann aber von der Überraschungsmannschaft des Turniers noch abluchsen ließen.

B-Ligist Türkiyemspor Neheim-Hüsten hatte sich gegen die A-Ligisten jeweils ein Unentschieden erarbeitet und sorgte schließlich mit einem 1:0 gegen den SV Hüsten 09 für eine faustdicke Überraschung, die dem Underdog sogar Platz 1 in der Gruppe A bescherte. Hüsten musste derweil auf einen positiven Ausgang im letzten Gruppenspiel zwischen der SG Holzen/Eisborn und der SG Herdringen/Müschede hoffen, in dem beide Teams noch das Weiterkommen schaffen konnten. Der 3:1-Erfolg der Herdringer fiel am Ende aber um ein einziges Tor zu niedrig aus, wodurch beide Ligakonkurrenten den Einzug ins Halbfinale verpassten.

Souveräner ging in der Gruppe B dagegen der SC Neheim zu Werke, der sich zunächst mit einem 1:0 für die Vorrundenniederlage beim A-Ligisten SV Arnsberg 09 revanchierte und nach einem 3:1 gegen den ebenfalls hoch gehandelten FC Neheim-Erlenbruch schon fast durch war. Ein 1:1 gegen den TuS Bruchhausen bescherte dem Landesligisten dann auch den Gruppensieg. Zu vergeben war somit nur noch der letzte freie Platz im Halbfinale, den nach einem vorausgegangenen 2:1-Sieg gegen den SV Arnsberg 09 zwischenzeitlich sogar jener TuS Bruchhausen inne hatte.

Im finalen Gruppenspiel zwischen den Ligakonkurrenten FC Neheim-Erlenbruch und SV Arnsberg 09 war die Hiag-Elf allerdings darauf angewiesen, dass der FC die Partie nicht gewinnt. Die Hoffnungen darauf schienen sich früh zu erledigen, denn schnell legte der Turniersieger von 2022 eine 3:0-Führung vor. Durch zwei Treffer des als Torwart aufgebotenen Jan Elias Clement hatten die bereits ausgeschiedenen Regierungsstädter aber kurz vor Schluss noch einmal die Chance auf ein Remis. Neheim-Erlenbruch brachte das 3:2 allerdings über die Zeit und sicherte sich damit das letzte Ticket für die Runde der letzten vier Teams.

In das erste Halbfinale ging Türkiyemspor Neheim-Hüsten als Sieger der Gruppe A und traf dort auf den FC Neheim-Erlenbruch. Der ganz große Wurf blieb dem B-Ligisten, der die Vorrunde als Vierter nur haarscharf überstanden hatte, dann aber doch verwehrt, denn Neheim-Erlenbruch wurde seiner Favoritenrolle gerecht, zog durch Tore von Selim Atmaca (4.), Safak Üstenci (6.) und Francesco Curcio (9.) auf 3:0 davon und konnte so über den wenige Sekunden vor Schluss erzielten Anschlusstreffer des Underdogs hinwegsehen. Zugleich verschaffte sich der Tabellenführer der Kreisliga A Arnsberg mit dem Finaleinzug die Chance auf den zweiten Titel bei der Arnsberger Hallenstadtmeisterschaft.

Ermittelt wurde im Anschluss der Endspielgegner des FC Neheim-Erlenbruch, als sich der SV Hüsten 09 und der SC Neheim in einer Neuauflage des Vorjahresfinals gegenüber standen. Hatten damals noch die Neheimer mit 1:0 die Oberhand behalten, revanchierten sich die Hüstener dieses Mal und entthronten den Titelverteidiger. Vincenzo Perri (4.) und Malsor Blakaj (5.) sorgten innerhalb von 60 Sekunden für eine 2:0-Führung der Grün-Weißen, die aber wenig später den Anschlusstreffer durch Merlin Zweimann kassierten (6.). Den wiederum konterten die 09er mit zwei weiteren Treffern von Vincenzo Perri (7. und 10.) und zogen damit zum zweiten Mal in Folge ins Finale ein.

Zunächst einmal standen sich im Spiel um Platz 3 allerdings Türkiyemspor Neheim-Hüsten und der SC Neheim gegenüber, welches vom Favoriten mit 3:1 gewonnen werden konnte. Alle drei Treffer des Landesligisten erzielte dabei Torwart Jannik Heppelmann mit Schüssen aus der Distanz. Türkiyemspor Neheim-Hüsten hatte aber zwischenzeitlich durch Yannic Noah Schleimer immerhin ausgleichen können und konnte am Ende mit Platz 4 im Gesamtturnier absolut zufrieden sein, war man doch nach D-Ligist SKV Balkan und gemeinsam mit dem TuS Bruchhausen als klassentiefster Verein gestartet.

Das Endspiel wurde schließlich wieder über zwei Mal acht Minuten ausgetragen und hatte in der ersten Halbzeit keine Tore zu bieten. Das änderte sich dann kurz nach dem Seitenwechsel, als Francesco Curcio die Tür zum Titel für den FC Neheim-Erlenbruch weit aufstieß (9.). Hüstens Winterzugang Marian Hölter sorgte in der zwölften Minute allerdings für den Ausgleich, woraufhin es auf ein Neunmeterschießen hinauszulaufen drohte. Zwei Sekunden vor dem Ende jagte Denis Rodrigues Gomes die Kugel aber aus halbrechter Position in die Maschen des A-Ligisten und feierte mit seinen Teamkollegen frenetisch den Siegtreffer, den der A-Ligist mangels Zeit nicht mehr kontern konnte.

„Ich wusste, dass nicht mehr viel Zeit auf der Uhr war und habe einfach nur gedacht, dass ich jetzt schießen muss“, sagte Denis Rodrigues Gomes nachher und ergänzte: „Wir waren jetzt einfach mal wieder an der Reihe. Nach der bitteren Niederlage im Vorjahr wollten wir es umso mehr und haben den Pott zum Glück endlich wieder nach Hüsten geholt.“ Bester Torschütze mit neun Treffern wurde sein ehemaliger Teamkollege Selim Atmaca vom FC Neheim-Erlenbruch, der zudem auch zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Als bester Torhüter wurde Jan Elias Clement vom SV Arnsberg 09 ausgezeichnet.