Der SV Hüsten 09 hat am Donnerstag, den 29. Mai, Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal im 21. Jahrhundert haben die Grün-Weißen den Arnsberger Kreispokal gewonnen. Im Finale zwang der Vize-Meister der „Bundesliga des Sauerlandes“ den Landesligisten SC Neheim mit 3:2 (2:1) in die Knie und sicherte sich damit nach der Arnsberger Hallenstadtmeisterschaft einen weiteren Titel in der Saison 2024|25.
Zum ersten Mal überhaupt standen sich die beiden Stadtrivalen im Endspiel des Arnsberger Kreispokals gegenüber und kämpften auf der Stummel in Affeln um den nächsten Titel der in Kürze zu Ende gehenden Spielzeit. Die Neheimer wollten die Rechnung aus der Halle begleichen, als sich Hüsten im Finale der Arnsberger Hallenstadtmeisterschaft durchsetzen konnte. Die Rot-Weißen hatten von Beginn an ein optisches Übergewicht und schnupperten nach 13 Minuten erstmals an der Führung, als Hüstens Torhüter Tarik Toptas einen Schuss von Yatma Wade noch so gerade mit dem Fuß abwehren konnte.
Unmittelbar danach mussten die Hüstener dann auch schon ihren ersten Wechsel vornehmen, da es für Nils Klauke nicht mehr weiterging. Für ihn kam Kevin Schneider in die Partie, der im Laufe der ersten Halbzeit noch eine wichtige Rolle spielen sollte. Denn nachdem Yatma Wade nach 29 Minuten noch einmal einen nennenswerten Abschluss in einer ansonsten eher chancenarmen ersten halben Stunde abgegeben hatte, zeigte Schiedsrichter Raphael Blome in der 37. Minute auf der gegenüberliegenden Seite auf den Punkt, als eben jener Kevin Schneider von Janik Hülsmann im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Denis Rodrigues Gomes souverän zur Hüstener Führung.
Und der Jubel im Lager des Bezirksligisten war noch gar nicht ganz verstummt, da bekamen die Grün-Weißen schon wieder einen Strafstoß zugesprochen. Dieses Mal ging Evan Suchy gegen Steffen Kern viel zu plump in den Zweikampf, sodass dem Unparteiischen keine andere Wahl blieb, als wieder auf Elfmeter zu entschieden. Dieses Mal suchte sich Denis Rodrigues Gomes im Duell mit seinem ehemaligen Teamkollegen Jannik Heppelmann die andere Ecke aus und stellte auf 2:0, womit der Hüstener Traum vom Pokalsieg Form anzunehmen schien (39.).
Ebenso schnell, wie die 09er den zweiten Treffer nachgelegt hatte, kam aber die Antwort des SC Neheim, denn Niklas Große-Benne hielt in der 41. Minute aus knapp 25 Metern einfach mal drauf. Den eigentlich zentral auf das Tor kommenden Ball rutschte Tarik Toptas jedoch durch die Hände und landete daraufhin im Netz, sodass der SV Hüsten 09 doch nur einen knappen Vorsprung mit in die Pause nahm. Den alten Abstand hätte Steffen Kern in der 50. Minute aber wiederherstellen können, als sein abgefälschter Schuss knapp am langen Pfosten vorbeiflog.
Stattdessen kam der SC Neheim mit dem ersten guten Abschluss des zweiten Durchgangs zum Ausgleich. Nach einer Ecke hatten die 09er Yatma Wade aus den Augen verloren, der aus kurzer Distanz zum 2:2 einnickte und die Uhren wieder auf Null stellte (54.) – das aber wieder nur für wenige Augenblicke, denn dieses Mal schlugen die Hüstener blitzschnell zurück und lagen nach einem platzierten Schuss von Steffen Kern, der neben dem linken Pfosten einschlug, direkt wieder vorne (55.).
Damit musste der Landesligist wieder anrennen, agierte dabei aber über weite Strecken zu kopflos. Abgesehen von einem strammen Freistoß von Lennard Willecke in 63. Minute, den Tarik Toptas zur Seite abwehrte, brachte Neheim trotz viel Ballbesitz keine gefährlichen Abschlüsse zustande, sodass die Zeit für die Hüstener tickte. Die ließen in der 80. Minute die mögliche Vorentscheidung aber liegen, als ein von Vincenzo Perri abgeschlossener Konter noch so gerade eben von der Linie gekratzt werden konnte. So ging es mit dem 3:2 für die Grün-Weißen in die fünfminütige Nachspielzeit, in der es dann ausgerechnet der beim Anschlusstreffer so unglücklich aussehende Tarik Toptas war, der gegen den bei einer Ecke mit aufgerückten Jannik Heppelmann den Last-Minute-Ausgleich verhinderte und seiner Mannschaft damit zum Pokalsieg verhalf (90.+7).
„Tarik Toptas hat das überragend gemacht und sich komplett in den Dienst der Mannschaft gestellt. Es war gewiss nicht einfach für ihn, da er die gesamte Saison nicht gespielt hat. Er hat seinen Fehler mit der Parade kurz vor Schluss selbst wettgemacht und uns den Pokalsieg gesichert, der aufgrund der starken Mannschaftsleistung aber auch verdient ist. Neheim hatte zwar mehr Spielanteile, aber wir haben immer gefährliche Nadelstiche gesetzt und dürfen jetzt ordentlich feiern“, sagte 09-Trainer Holger Wortmann.