Der Sieger trägt grün und weiß und kommt aus Hüsten. Die Rede ist vom SV Hüsten 09 II, der nach durchwachsenem Start mittlerweile in der Kreisliga A angekommen scheint und am Mittwochabend mit 3:1 (2:0) beim SC Neheim II gewann. Dirk Mikolajczak brachte die 09er in der zwölften Minute per Foulelfmeter in Führung, ehe Ingo Renk in der 23. Minute auf 2:0 erhöhte. Nach der Pause traf Lukas Gebhardt sogar zum 3:0 (56.), bevor Yves-Merlin Misiatu den Endstand besorgte (81.)
„Jungs, dies sind die Spiele. auf die wir ein Jahr hingearbeitet haben.“ So lautete der erste Satz in der Ansprache von 09-Trainer Oliver Thiele im Vorfeld des Spiels und genau so ging sein Team auch das Match gegen den ewigen Rivalen aus der Nachbarstadt an. Von Beginn an waren die Grün-Weißen hellwach und voll im Spiel. Neheim II baute sich zu Beginn des Spiels rund fünf Meter in der Hüstener Hälfte auf und versuchte so, die Thiele-Elf aus ihrer defensiven Grundordnung zu locken. Hüsten II hatte zu diesem Zeitpunkt mehr Ballbesitz und wurde mit schnellem Kombinationsspiel über die Außenpositionen immer wieder gefährlich. Einen vielversprechenden Freistoß in der neunten Spielminute aus zentraler Position setzte Dirk Mikolajczak noch deutlich neben das Neheimer Tor.
In der zwölften Minute wurde es dann brandgefährlich im Sechzehner der Hausherren. Sebastian Rogalski setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und hatte freien Weg zum Tor, als ihn Gerosimos Germotsis unfair am Torschuss hinderte. Schiedsrichter Rolf Zebut bewies in dieser Situation Fingerspitzengefühl und beließ es bei einer gelben Karte für den SC-Kicker. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dirk Mikolajczak sicher zum 1:0.
Diese Führung gab den 09ern nun die nötige Ruhe. Neheim II fand in dieser Phase des Spiels keine Möglichkeit, das eigene Spiel aufzuziehen, da schon in der Hüstener Offensive durch eine hohe Laufbereitschaft die Optionen für den Sportclub, in die Vorwärtsbewegung zu gelangen, minimal gehalten werden konnten. In der zwanzigsten Minute setzte der starke Sebastian Rogalski Stürmer Lukas Gebhardt in Szene, der uneigennützig den Ball vor dem Tor auf den mitgelaufenen Ingo Renk querlegte, sodass dieser den Ball nur noch über die Linie drücken musste (20.).
Die 2:0-Führung der Gäste war hoch verdient und hätte vor der Halbzeit noch deutlicher ausfallen können, nachdem Dirk Stoltefaut (31.) und Ingo Renk (45.) weitere gute Chancen, um das Ergebnis in die Höhe zu schrauben, liegen ließen. Glück hatte in der Szene von Dirk Stoltefaut auch der ehemalige 09er Lars Kleinhorst, der den Abpraller direkt auf das eigene Tor schoss, wo jedoch Markus Körner auf der Linie retten konnte. Einzig Andreas Treml hätte in der 25. Minute das Hüstener Tor gefährden können, doch Dirk Mikolajczak war zuerst am Ball und konnte so Schlimmeres verhindern. Gut aufgehoben waren auch die SC-Stürmer, die von ihren Gegenspielern Michael Millentrup und Benjamin Gödde nahezu gänzlich aus dem Spiel genommen wurden.
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten kam der SC dann besser ins Spiel und erspielte sich Feldvorteile. Nennenswerte Großchancen blieben aber zunächst noch aus. Mitten in die Druckphase des Gegners dann der „Messerstich“: Max Plett sah nach einem Ballgewinn in zentraler Position den startenden Lukas Gebhardt und bediente diesen mit einem perfekten Zuspiel. Mit einer exzellenten Ballan- und -mitnahme verschaffte sich dieser den nötigen Vorteil und überlistete den herauseilenden SC-Keeper Daniel Wiesehöfer aus rund 25 Metern zum 3:0 (56.). Dieser Aktion ging aber wohl eine knappe Abseitsstellung des 09-Stürmers vor dem Zuspiel voraus.
Nun versuchte die 09-Reserve, den Deckel endgültig auf das Spiel zu legen. In der 62. Minute spielte Dirk Stoltefaut seinen Sturmkollegen Ingo Renk mustergültig frei, der den Ball aber nicht unter Kontrolle brachte und so diese Situation nicht nutzen konnte. Nur eine Minute später hatte Dirk Stoltefaut dann selber die Einschusschance aus rechter Position, verfehlte das Neheimer Gehäuse jedoch knapp (63.).
Mit zunehmender Spieldauer sah man den Thiele-Schützlingen das kraftaufwendige Spiel der vorausgegangenen Stunde deutlich an. Hüsten II stand jetzt tiefer und so ergaben sich Räume für den SC Neheim II, die die Elf von Trainer Ede Schmidt nun auch besser nutzte. Nach 71 Spielminuten gab es einen Eckball für die Hausherren, den Martin Körner aus fünf Metern mit dem Kopf in Richtung 09-Gehäuse beförderte. Schlussmann Marco Malachowski stand jedoch goldrichtig und konnte so diesen Versuch abwehren. Zehn Minuten waren noch zu spielen, als dann der Ball doch im Netz des Aufsteigers zappelte. In der Situation spekulierte die 09-Hintermannschaft auf Abseits. Der eingewechselte Yves-Merlin Misiatu, der für viel Belebung in der Offensive der Hausherren sorgte, bekam den Ball und schob ihn zum 3:1-Anschlusstreffer in die lange Ecke (81.).
Neheim II drückte nun und Hüsten II verlegte sich auf das Verteidigen des Vorsprungs. Eine Schrecksekunde gab es noch einmal in der 84. Minute, als 09-Keeper Marco Malachowski einen Schuss durch die Hände gleiten ließ. Der Reserve-Schlussmann reagierte aber reflexartig und konnte den Ball vor dem Überqueren der Torlinie sichern. Auch fünf Minuten später blieb Marco Malachowski gegen einen Schuss von Joao Paulo De Jesus Diniz Sieger. Mit einer langen Körperstreckung lenkte der Torwart den Ball noch um den Pfosten herum (89.). Den Schlusspunkt der Partie setzte noch einmal Dirk Stoltefaut, der nach einem tollen Solo an Daniel Wiesehöfer scheiterte (90.).
„Ich bin stolz auf meine Jungs. Wir haben hier ein wirklich tolles Spiel abgeliefert und sind völlig verdient als Sieger vom Platz gegangen. Es war ein Spiel mit hoher Intensität, das uns viel abverlangt hat. Alle waren heute bereit, 110 Prozent zu geben. Meiner Meinung nach hätten wir schon in der ersten Halbzeit aufgrund unserer Chancen einen größeren Vorsprung herausspielen müssen. So hätten wir im zweiten Durchgang etwas mehr Ruhe gehabt. Insgesamt bin ich heute aber wirklich sehr zufrieden“, sagte 09-Trainer Oliver Thiele nach dem Derbysieg.
SV 09 II: Malachowski – Gödde, Deutenberg, Millentrup – T. Salinus, Rogalski (61. Pruski) – Plett, Mikolajczak (87. M. Salinus) – Gebhardt (90. Rodrigues Gomes) – Stoltefaut, Renk – Tore: 0:1 Mikolajczak (12./FE), 0:2 Renk (20.), 0:3 Gebhardt (56.), 1:3 Misiatu (81.)