Am Sonntag, den 19. Oktober, konnte die zweite Mannschaft des SV Hüsten 09 den ersten Sieg auf dem neuen Kunstrasenplatz am Stadion Große Wiese einfahren. In einer mäßigen A-Liga-Partie drehten die 09er dabei einen 0:1-Rückstand in der Nachspielzeit in einen 2:1-Sieg.
Hüsten II agierte zu Beginn der Partie nicht mit der aus den letzten Wochen gewohnten Laufbereitschaft und so ergaben sich für die Gäste aus Gierskämpen leichte Spielvorteile, die häufig mit tiefen Bällen auf die Spitzen versuchten, die Hüstener Hintermannschaft in Gefahr zu bringen. Diese stand jedoch gut und konnte viele dieser langen Bälle erlaufen und abwehren. Es dauerte bis zur zwölften Spielminute, als der drittplatzierte Gast zum ersten Mal den Hauch einer Gefahr ausstrahlen konnte. Nico Schwedler erhielt den Ball auf Höhe des 09-Strafraums und spielte diesen flach vor dem Hüstener Tor etwas zu steil durch den Fünfmeterraum, sodass am zweiten Pfosten Sergej Moor einen Schritt zu spät kam und den Ball nicht erreichen konnte.
Die wohl größte Chance im ersten Abschnitt hatte Patrik Richter, der nach einem diagonal gespielten Ball aus dem Zentrum allein auf 09-Keeper Marcel Maddée zulief, jedoch aus zwölf Metern das Tor deutlich verfehlte. Dieses Duell sollten die Zuschauer aber nicht zum letzten Mal an diesem Tag gesehen haben. Die erste Halbzeit plätscherte auf schlechtem Niveau von beiden Mannschaften so vor sich hin. Gierskämpen konnte in der 44. Minute noch durch eine Standardsituation einen Akzent setzen. Der von Kenneth Blaschke getretene Freistoß fand sieben Meter vor dem 09-Tor seinen Abnehmer in Tom Pawelczyk, der dem Ball jedoch nicht genug Druck verleihen konnte, sodass Marcel Maddée den Ball aufnehmen konnte. Die Grün-Weißen schafften es im ersten Durchgang nicht, das Tor des Gegners in Gefahr zu bringen.
Nach dem Seitenwechsel schlugen die Gäste einen langen Ball auf Sergej Moor, der im Rücken der Viererkette und somit in deutlicher Abseitsposition stand, die durch den Schiedsrichter Maximilian Sobotka nicht erkannt wurde. Der Gäste-Stürmer kam dann auch an den Ball und wurde im Strafraum der 09er elfmeterwürdig von Marcel Arndt von den Beinen geholt. Diese Situation sah der Unparteiische dann richtig und entschied auf Strafstoß für die Gäste. Dominik Schäfers übernahm die Verantwortung und donnerte das Leder unter den rechten Giebel, von wo aus der Ball hinter die Torlinie sprang.
Hüsten II hatte in der Folge abe mehr Spielanteile, ohne zunächst gefährlich zu werden, da häufig zwanzig Meter vor dem gegnerischen Tor die letzte Konsequenz und Konzentration in den Abspielen fehlte. So waren es die Gierskämpener, die nach einem nicht geklärten Ball gefährlich werden konnten. Zum zweiten Mal an diesem Tag tauchte Patrick Richter allein vor Marcel Maddée auf. Der Stürmer der Blau-Weißen schaffte es aber nicht, den Ball unter Kontrolle zu bringen und so konnte der 09-Keeper das Spielgerät nach außen wegfausten.
Es dauerte bis zur 58. Minute, bis Hüsten II das erste Mal das Tor der Gäste in Gefahr bringen konnte. Melan Thuraiappa gelangte nach Zuspiel von Dustin Ohlmeyer im Sechzehner an den Ball, traf die Kugel jedoch nicht richtig und verfehlte somit das Tor. Nach einem Freistoß durch Christian Rodriges Gomes war es dann Dirk Stoltefaut, dem freistehend am zweiten Pfosten der Ball vor die Füße fiel. Der Torjäger fackelte nicht lange und schloss flach ab, traf mit seinem Schuss aber noch die Ferse von Alexander Gierse im Tor der Gäste, der den Ball dadurch abfälschte und in anschließend unter sich begraben konnte.
Hüsten II drückte nun auf den Ausgleich. Nach einem Eckstoß und einer zu kurz geratenen Abwehr der Hintermannschaft kam Christian Rodriges Gomes zum Abschluss, den BW-Spielertrainer Christian Hunecke aus der Gefahrenzone köpfen konnte (70.). Den 09ern lief nun die Zeit weg und so machten die Hausherren nun mehr Druck nach vorne, was die Arnsberger immer wieder zu Kontern einlud. In der 73. Spielminute wurde dem Duell zwischen Marcel Maddée und Patrik Richter ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Nach einem langen Ball kam der BW-Angreifer an den Ball und lief allein auf den Heimkeeper zu, der jedoch die Ruhe behielt, aus seinem Tor herauseilte, lange stehen blieb und den versuchten Lupfer fangen konnte.
Nur zwei Minuten später hatte dann Sebastian Rogalski auf Seiten der Hüstener den Ausgleich auf dem Fuß. Den Fernschuss aus gut zwanzig Metern parierte Alexander Gierse jedoch stark. So hatte die knappe Gäste-Führung weiter Bestand. In der 82. Minute hatte dann wieder Patrick Richter freie Bahn Richtung Hüstener Tor, fand aber auch in der dritten Spielszene seinen Meister in Marcel Maddée, der den Abschluss dieses Mal mit einer Fußabwehr parieren konnte. Auch fünf Minuten später konnten sich die 09er bei ihrem Schlussmann bedanken, der auch den Schuss von Joshua Pawelczyk stark parieren konnte (87.).
Das Spiel schien für die Hüstener bereits gelaufen, bis ein langer Ball in den Strafraum der Gäste geschlagen wurde. Völlig unbedrängt schoss sich in dieser Szene Frank Reckwald den Ball vor die eigene Hand. Nach heutiger Regelauslegung wohl eher kein Strafstoß. Dies sah der Unparteiische jedoch anders und entschied auf Strafstoß für Hüsten II. Für die wütenden Proteste sah Gäste-Torwart Alexander Gierse in dieser Situation die gelbe Karte. Dirk Stoltefaut schnappte sich den Ball und verwandelte den Elfmeter mit einem satten Schuss in den rechten Winkel. BW-Keeper Alexander Gierse schnappte sich das Spielgerät und schlug es vor lauter Frust weg. Mit Fingerspitzengefühl hätte der Unparteiische es in dieser Situation bei einer letzten Ermahnung belassen können, stellte den Schlussmann jedoch mit der gelb-roten Karte vom Platz (88.). Gieskämpen musste so die restliche Spielzeit mit Feldspieler Frank Reckwald im Tor überstehen.
Als sich beide Mannschaften schon mit einem Unentschieden begnügten, schlug Marcel Maddée noch einen langen Ball auf Dirk Stoltefaut, der den Ball verarbeiten und in die Bewegung mitnehmen konnte. Hierdurch ließ er seinen Gegenspieler aussteigen und traf durch einen Schuss gegen die Laufrichtung des neuen Gäste-Keepers zum vielumjubelten 2:1-Siegtreffer. Ein Kuriosum hatte das Spiel jedoch auch noch zu bieten: Nach einem Foulspiel durch Fabian Fischer entschied Schiedsrichter Maximilian Sobotka auf Freistoß für die Gäste. Anscheinend hatte der Unparteiische jedoch nicht gesehen, von wem dieses Foulspiel ausging und zeigte somit Michael Millentrup die gelbe Karte.
„Wir haben ein schlechtes Spiel gemacht und im Grunde unverdient gewonnen. Aber auch der Gegner hatte nicht seinen besten Tag. Ein Unentschieden hätte unserer Meinung nach dem Spielverlauf eher entsprochen. Wir sind nur schleppend ins Spiel gekommen und waren lange Zeit nicht in der Lage, offensiv Akzente zu setzen. Man hat aber gesehen und gespürt, dass auch an Tagen, wo nicht viel zusammen läuft, die Mannschaft bereit ist, zu kämpfen und bis zuletzt an sich glaubt“, sagten die 09-Trainer Marco Grebe und Thomas Vogt.