Am Mittwochabend stand für die Hüstener Reserve das letzte Nachholspiel der Hinserie auf dem Programm, welches die Grün-Weißen beim SuS Grevenstein deutlich mit 6:1 (2:0) gewinnen konnten und damit einen neuen Hinrundenrekord in der Kreisliga B aufstellten. Nur auf die Hinrunde gesehen holten die 09er aus 15 Spielen 14 Siege und spielten nur einmal Remis. Noch erfreulicher ist aber für das Thiele-Team, dass die 09-Reserve nun am Sonntag im Heimspiel gegen den SSV Allendorf die erste Chance bekommt, den Aufstieg zu realisieren.
Gegen den SuS Grevenstein wollten sich die Hüstener mit einem Sieg die gute Ausgangsposition für das Saisonfinale sichern. Für Grevenstein ging es dagegen darum, die letzte Chance zu ergreifen, eventuell doch noch einmal in den Aufstiegskampf einzugreifen. Zu Beginn zeichnete sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel ab. Beide Mannschaften versuchten mit schnellem Kombinationsspiel den Gegner unter Druck zu setzen. Die erste Chance des Spiels hatten die Hausherren nach fünf Minuten. Auf der linken Abwehrseite konnte sich Grevenstein durchsetzen und tauchte alleine vor 09-Schlussmann Marco Malachowski, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ, intelligent verzögerte, sodass Michael Millentrup den Ball auf Kosten einer Ecke klären konnte.
Es dauerte bis zur siebten Minute, bis auch Hüsten II den ersten Schuss in Richtung Tor abgab. Michael Millentrupp verzog aus halbrechter Position jedoch deutlich. Die Grün-Weißen gewannen in den folgenden Aktionen aber an Selbstbewusstsein und konnten eine starke Druckphase aufbauen. Die daraus resultierenden Großchancen, die von Dirk Stoltefaut und Tom Salinus aufgelegt wurden, konnten Max Plett (9.) und Dirk Stoltefaut (11.) allerdings nicht verwerten. In der zwanzigsten Minute konnten sich die Bierstädter kurz aus der Umklammerung der 09er befreien und kamen zu einer weiteren Möglichkeit, die Tobias Nölke aus rechter Position jedoch ungenutzt ließ.
Nach 21 Minuten zappelte der Ball in Grevenstein dann erstmals im Netz. Jan Schröder spielte den Ball zu Max Plett, der sich ein Herz fasste und mit einem sehenswerten Schlenzer vom Sechzehnereck seine Farben mit 1:0 in Führung brachte. Wer dachte, dass diese Führung den Hüstenern die nötige Ruhe verleiht, sah sich aber getäuscht. In der 26. Minute setzten die Grevensteiner nach einer halbherzigen Fußabwehr von Marco Malachowski den Nachschuss ins Seitenaus. Die Thiele-Elf bekam in der ersten halben Stunde keine Ordnung in das Defensivspiel, was der Gäste-Coach von Seitenrand mehr als lautstark monierte.
Grevenstein’s Sergej Widerspan eröffnete die Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit mit einem Freistoß aus 25 Metern, der nur knapp am Pfosten vorbeiging (31.). Der Tabellenführer bekrabbelte sich daraufhin aber ein wenig und übernahm das spielerische Übergewicht. In einer Szene fand Tom Salinus, der an diesem Tag eine ausgezeichnete Leistung abrief, mit einem langen Ball Dirk Stoltefaut, dieser legte den Ball quer auf Veton Veliq, der seinen Gegenspieler aussteigen ließ und mit der Fußspitze ins lange Eck einschieben konnte und auf 2:0 erhöhte (38.). Kurz darauf setzte Dirk Stoltefaut einen Schuss aus kurzer Distanz mit dem schwächeren linken Fuß über das Tor (40.), sodass es mit 2:0 in die Halbzeitpause ging.
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten egalisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld, sodass es bis zur 52. Minute dauerte, bis sich Dirk Stoltefaut zur Grundlinie durcharbeiten konnte und mannschaftsdienlich den besser postierten Sebastian Rogalski anspielte, der den Ball aus zehn Metern in den Maschen unterbringen konnte und damit schon das 3:0 besorgte. Fortan fanden die Gastgeber kein Mittel mehr gegen nun sehr spielfreudige Hüstener. Nach Kopfballvorlage von Veton Veliq ließ Dirk Stoltefaut auf engstem Raum seinen Gegenspieler und den Torwart aussteigen und schob aus kurzer Distanz zum 4:0 ein (61.).
Doch selbst nach dem 4:0 versuchten die in weiß gekleideten Hausherren weiter nach vorne zu spielen und kamen in der 63. Minute zu einer Dreifachchance, die erst Torhüter Marco Malachowski, dann Michael Millentrup und dann wieder Marco Malachowski vereitelte. So waren es wiederum die 09er, die den nächsten Treffer erzielen konnten. Nach einem individuellen Abwehrfehler landete der Ball direkt vor Dirk Stoltefaut’s Füßen, der sich nicht lange bitten ließ und den Ball zum 5:0 über die Linie beförderte (66.).
Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt natürlich längst gelaufen, der SuS Grevenstein sollte aber auch noch zu seinem Ehrentreffer kommen. Mit einem einfachen Doppelpass hoben die Gastgeber die 09-Abwehr aus den Angeln, wodurch Christian Kramer aus kürzester Distanz zum Ehrentreffer einschieben konnte (71.). Vorbei war das Spiel jedoch noch nicht: Die 82. Minute hielt für die Zuschauer eine Slapstick-Einlage bereit, in der sich Veton Veliq und Grevenstein’s Torhüter Sebastian Schulte in Ping-Pong-Manier unkontrolliert zwei Mal den Ball zuspielten, bis dann letztendlich der Pfosten klärte. Nur drei Zeigerumdrehungen später machte es der 09-Stümer aber besser und verwandelte die dritte Torvorlage von Dirk Stoltefaut zum 6:1-Endstand (85.).
Auch Hüsten’s Torwart Marco Malachowski durfte sich noch einmal auszeichnen – in der dritten Minute der Nachspielzeit tauchte SuS-Angreifer Christian Kramer nach Zuspiel von Fabian Vornweg, der zuvor vier Hüstener stehen ließ, vor dem 09-Gehäuse auf. Den Schuss konnte der Schlussmann jedoch mit einer Fußabwehr parieren. „Wir haben Grevenstein phasenweise vorgeführt und konnten den Hinrundenrekord knacken“, sagte 09-Spieler David Pruski nach dem Abpfiff, ergänzte aber, dass der Aufstieg das deutlich wichtigere ist. Oliver Thiele sagte: „Ich freue mich für die Jung’s, die sich mit teils sehr schönem Fußball diesen Sieg auch verdient haben. Trotzdem bin ich nicht ganz zufrieden. Wir waren in der Defensivarbeit häufig zu unkonzentriert und haben uns dadurch immer wieder unnötig in Bedrängnis gebracht. Das gilt es in den nächsten Spielen schnellstens abzustellen.“
SV 09 II: Malachowski – Balkan – Millentrup, Salinus – Schröder, Rogalski (66. Welschoff) – Madeo (69. Rodrigues Gomes), Beday – Plett (73. Krasniqi) – Stoltefaut, Veliq – Tore: 0:1 Plett (21.), 0:2 Veliq (38.), 0:3 Rogalski (52.), 0:4 Stoltefaut (61.), 0:5 Stoltefaut (66.), 1:5 Kramer (71.), 1:6 Veliq (85.)