Der SV Hüsten 09 hat das traditionsreiche Derby gegen den SC Neheim mit 1:0 (0:0) für sich entscheiden können. Vor 1.000 Zuschauern im Neheimer Binnerfeld warfen beide Mannschaften alles in die Waagschale, waren im Strafraum aber nur selten zu sehen. Hüsten’s Top-Torjäger Georg Voß erzielte schließlich nach starker Vorarbeit von Chedli Melki in der 77. Minute das Tor des Tages und sicherte seinen Farben einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf.

1.000 Zuschauer hatten am Samstag, den 25. April, den Weg ins Neheimer Binnerfeld gefunden und der “Mutter aller HSK-Derbys” damit einen würdigen Rahmen verliehen. Das Spiel war vor allem von Leidenschaft und Kampf geprägt, wodurch sich aber nur wenig Torraumszenen ergeben. Ein erstes Raunen ging so erst nach 22 Minuten durch das Publikum, als Dominik Guntermann nach einer unübersichtlichen Situation im Hüstener Strafraum abzog, 09-Torwart Sascha Zelder aber zur Stelle war.

Gefährlicher wurde es in der 28. Minute: Die Hüstener hatten sich über die Außenbahn tief in die Neheimer Hälfte vorgekämpft. Chedli Melki setzte anschließend Georg Voß mit einem klugen Zuspiel gut in Szene, sodass der Torjäger frei vor SC-Keeper Ricardo Peixoto-Alves auftauchte. Allerdings konnte letzterer den Schuss des Stürmers noch mit dem Fuß abwehren und so das 0:1 verhindern.

Drei Zeigerumdrehungen später hatte Neheim seinen besten Angriff der ersten Halbzeit. Nach einem langen Ball von Oliver Busch gelangte der aufgerückte Riad Xhaka an den Ball, der aus spitzem Winkel volles Risiko ging und das Leder per Volleyschuss an den Außenpfosten setzte (31.). Ansonsten aber blieben beide Teams offensiv blass. Hüsten hielt fair, aber rustikal dagegen und bereitete den optisch überlegenen Gastgebern damit Probleme.

Auch nach dem Seitenwechsel war auf beiden Seiten kein großer Offensivdrang zu erkennen. Neheim kam zwar besser aus der Kabine und agierte vor allem in der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn überlegen, kam aber nicht entscheidend zum Abschluss. Bei Hüsten stand die Defensive um die Innenverteidiger Thomas Köhler und Benjamin Menke sehr sicher und war in den entscheidenden Situationen immer zur Stelle. Bitter für die Hausherren war allerdings der verletzungsbedingte Ausfall von Jonas Schmidt, der in der Halbzeitpause in der Kabine bleiben musste.

So ergaben sich im zweiten Durchgang allerdings auch kaum Torchancen. Erst in der 77. Minute wurde es erstmals nach dem Seitenwechsel gefährlich – und wie: Riad Xhaka hatte den Ball eigentlich sicher am Fuß, agierte einen Augenblick aber unkonzentriert. Hüsten’s Chedli Melki spritzte dazwischen, nahm den Außenverteidiger das Leder ab und rannte mit Georg Voß in einer Überzahlsituation auf das Neheimer Tor zu. Im richtigen Moment hatte der Tunesier das Auge für seinen Mitspieler, bediente den Top-Torjäger, der frei vor dem leeren Tor keine Mühe hatte, zum 1:0 für den SV Hüsten 09 einzuschieben. Frenetischer Jubel bei den zahlreichen 09ern im gegnerischen Lager.

Doch noch waren 13 Minuten zu gehen, und die Aufgabe gestaltete sich in der Schlussphase für die Hüstener schwierig. 180 Sekunden nach dem Führungstreffer sah Benjamin Menke die zweite gelbe Karte und wurde dementsprechend mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen. Somit mussten die Gäste in den letzten zehn Minuten in Unterzahl agieren, wodurch Neheim den Druck noch einmal hochschraubte. 09-Torwart Sascha Zelder parierte in der 88. Minute aber bei einem abgefälschten Kopfball gut und hatte in der Nachspielzeit Glück, dass Schiedsrichter Oliver Topp in der Nachspielzeit nach einem Laufduell zwischen Tim Rademacher und Thomas Köhler nicht auf Strafstoß entschied (90.+2). Kurze Zeit später war die Partie dann beendet – Hüsten feierte mit dem 1:0-Erfolg in Neheim den dritten Sieg in der laufenden Saison.

SC: Peixoto-Alves, Xhaka (82. Seber), Meyer, Rademacher, Güvercin, Busch, Sener, Bilinski (60. Franz), Schwarzenberg, Guntermann, Schmidt (46. Greis) – SV 09: Zelder, Cannata, Menke, Köhler, Held, Werner (76. Plett), Occhiuzzo, Morina, Melki, Rogalski (67. Gebhardt), Voß (82. Fischer) – Tor: 0:1 Voß (77.) – Gelb: Menke (13.), Güvercin (21.), Occhiuzzo (67.) – Gelb-Rot: Menke (80.)