Der SuS Hüsten 09 hatte seine Fans in der Oberliga-Saison 1982|83 mit tollem Fußball begeistert. Daher konnten es die grün-weißen Anhänger ihrem Team auch verzeihen, dass die Mannschaft um Kapitän Hans-Jürgen Andexer aus den letzten vier Saisonspielen nur zwei Punkte holte und damit den schon sicher geglaubten dritten Rang noch verspielte. Das Hauptaugenmerk lag im Saisonfinale aber ohnehin auf dem Meisterschaftskampf, denn mit dem knappsten Vorsprung, den ein Team nur haben kann, wurde der SC Eintracht Hamm vor RW Lüdenscheid Meister.
Letzter Einsatz fehlte – zu viele Fehlpässe
SuS in Münster nach zwei Minuten 0:1 zurück
Preußen Münster – SuS Hüsten 09 4:1 (1:0). Hüsten 09 stand im letzten Saisonspiel auf verlorenem Posten. Gastgeber Preußen Münster war die spielerisch überlegene Mannschaft und gewann verdient mit 4:1-Toren. Hüsten ließ auch dieses Mal den letzten Einsatz vermissen. Schon im Aufbau unterliefen den Sauerländer viele Fehler. Die meisten Pässe kamen nicht an.
Münster hatte das Glück, bereits in der zweiten Minute in Führung gehen zu können, Uwe Tschiskale war der Torschütze. Nach dem Seitenwechsel wurde Hüsten wiederum kalt erwischt. In der 47. Minute erzielte Stech das 2:0. Nur fünf Minuten später erhöhte der gleiche Spieler auf 3:0.
Dirk Schröter verkürzte wenig später auf 1:3. Hüsten bäumte sich noch einmal gegen die drohende Niederlage auf. Man spielte einige gute Chancen heraus, doch als Dirk Schröter nach vermeintlichem Foulspiel für zehn Minuten vom Feld musste, war die Partie gelaufen. Preußen Münster gelang in der Nachspielzeit noch durch Uwe Tschiskale das 4:1. Stark bei Hüsten – trotz der vier Gegentore- Keeper Willi Brock. Gut
auch wiederum Rolf Erlmann, der seinen Gegenspieler Pieper völlig abmeldete. Der SuS hatte Dieter Kuzniak von Beginn an als Verteidiger aufgeboten. Martin Herbecke wurde damit für das Mittelfeld frei. Martin Reimann wurde in der Schlussphase für Degner eingewechselt.
Durch das 1:4 rutschten die Hüstener auf Grund des schlechteren Torverhältnisses hinter Preußen Münster zurück auf den vierten Rang.
SuS Hüsten 09: Brock, Erlmann, Kuzniak, Dickehut, Hardes, Seiler, Harbecke, Kiwranoglu, Andexer, Schröter, Degner (18. Reimann) – Tore: 1:0 Tschiskale (2.), 2:0 Stech (47.), 3:0 Stech (52.), 3:1 58.), 4:1 Tschiskale (90.+2)
Die Anzahl der geschossenen Tore kührt den Meister
SC Eintracht Hamm gewinnt die Oberliga-Meisterschaft
Hamm. Der SC Eintracht Hamm hat durch knappsten Vorsprung, den ein Team in der Tabelle vor einer anderen Mannschaft überhaupt haben kann, die Meisterschaft in der Oberliga gewonnen. Am letzten Spieltag setzte sich Hamm mit 2:1 gegen den 1. FC Paderborn, während Verfolger RW Lüdenscheid mit 1:0 beim DSC Wanne-Eickel siegte. In der Endabrechung hatten damit beide Teams 50:18-Punkte auf dem Konto und auch die gleiche Tordifferenz herausgeschossen (jeweils 39 Treffer). Damit entschied die Anzahl der geschossenen Tore über den Meister, wo die Hammer mit 78:39-Toren die Nase gegenüber Lüdenscheid mit 68:29-Toren vorne hatte und an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga teilnimmt.
Hüsten 09 zog vor nur 65 Mitgliedern Bilanz:
SuS erwirtschaftete fast 30.000 DM Plus
Hüsten. Durch drastische Sparmaßnahmen im zweiten Halbjahr 1982 konnte der SuS Hüsten 09 seine Verbindlichkeiten um 29.801,90 DM auf jetzt 25.103,90 DM abbauen. Diese positive Bilanz konnte SuS-Kassierer Klaus Bange auf der Hüstener Generalversammlung ziehen, zu der allerdings nur 65 der insgesamt 538 Mitglieder den Weg ins Kolpinghaus fanden.
Zu finanziellen Einschränkungen sah sich der Hüstener Oberligist gezwungen, nachdem in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres ein Verlust von 53.918,32 DM gemacht worden war. in dieser Zeit standen Einnahmen von 63.938,91 DM Ausgaben in Höhe von 117.857,23 DM gegenüber. Die zweite Jahreshälfte lief dann wesentlich günstiger. Einnahmen: 178.659,03 DM, Ausgaben 94.938,81 DM. Drastisch gekürzt wurden u.a. die Trainerkosten (von 25.870,96 DM auf 8.523,24 DM) sowie die Fahrtkosten (28.409,28 DM auf 18.688,90 DM). Danach konnte der SuS im Gesamtjahr Einnahmen von 242.597,94 DM und Ausgaben von 212.796,04 DM verbuchen. Für den Überschuss von knapp 30.000 DM jedoch waren in erster Linie Spenden in Höhe von 85.080,00 DM ausschlaggebend.
Keine wesentlichen Änderungen ergab die Vorstandswahl. Als erster Vorsitzender wurde Dr. Gerd Menke einstimmig im Amt bestätigt, den dritten Vorsitzenden Helmut Picker löst Architekt Peter Möller ab. Erster Kassierer wurde, nachdem Klaus Bange sein Amt aus beruflichen Gründen zur Verfügung stellte, Bernd Rahmann. Die weiteren Posten: Zweiter Kassierer Herbert Keweloh (für Bernd Rahmann), dritter Kassierer Karl Müller, zweiter Geschäftsführer Willi Erlmann, Obmann Karl Dohle.
Für eine Fusion mit dem SC Neheim machte sieh 09-Chef Gerd Menke in seinem Bericht stark. Der Zahnmediziner: „In unserem Verein ist die finanzielle Decke zu dünn und auf Dauer ein ordentlicher Betriebsablauf nicht gewährleistet. Über Vereinsbeiträge und Spenden allein können die Aufgaben nicht mehr finanziert werden. Unser Verein hätte ohne die finanzielle Unterstützung einiger weniger schon längst Konkurs anmelden müssen.“ Wie der 09-Vorsitzende weiter betonte, will er Fusionsgespräche so schnell wie möglich voräntreiben, denn „von der Tradition allein können wir nicht leben.“ Die Resonanz in der Versammlung auf die Ausführungen des SuS-Chef’s war schwach. Symptomatisch die Stellungnahme von 09-Trainer „Nickel“ Nienaber: „Im nächsten Jahr feiern wir unser 75-jähriges Vereinsjubiläum und das ist sicherlich wichtiger als die Fusion. Wir sollten hier nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun.“
Für die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen will der SuS einen Festausschuss bilden, der sich schon in den nächsten Tagen intensiv um die Gestaltung kümmern wird. Als der Termin ist der Monat August im kommenden Jahr vorgesehen.
Als eines der erfolgreichsten Jahre in der Vereinsgeschichte wertete 09-Geschäftsführer Heinz Lippmann die bisherige ausgezeichnete Platzierung der Oberligamannschaft. Der SuS rangiert derzeit auf Platz drei. Gleichzeitig erklärte Lippmann allen Anwesenden, warum der SuS keine Lizenzerteilung bei einem möglichen Aufstieg in die zweite Bundeliga beantragt hat. „Das Abenteuer zweite Liga wäre für uns zu groß und steht ja auch nicht zur Diskussion. Zum einen müssen 250.000 Mark beim DFB hinterlegt und ein oder zwei Bürgen gestellt werden müssen. Zum anderen zeigt das Beispiel TuS Schloß Neuhaus, dass selbst dann der sportliche Erfolg nicht gewährleistet ist.“
Eine Mark mehr als bisher müssen künftig die Jugendlichen des SuS Hüsten09 zahlen. Einen dementsprechenden Antrag stellte Jugendleiter Uli Ortmann. dem die Versammlung positiv gegenüber stand. Ab 1. Juli müssen so die U15-Jugendlichen 4 DM (bisher 3 DM)und die U19- und U17-Jugendlichen 4,50 DM (bisher 3,50 DM) Mitgliedsbeitrag zahlen.