Die Überraschung ist ausgeblieben: Der SC Neheim hat am Sonntag, den 28. Juli, zum dritten Mal den VELTINS-Cup gewonnen und sich damit vorläufigen Rekordsieger des renommierten Vorbereitungsturniers gekrönt. Im Finale bezwang der Westfalenligist den Landesligisten SV Hüsten 09 mit 4:1 (1:1) und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Zugleich hat es Neheim damit im sechsten Anlauf erstmals beim VELTINS-Cup geschafft, das Derby gegen Hüsten für sich zu entscheiden.
Fünf Mal standen sich der SC Neheim und der SV Hüsten 09 bislang im Rahmen des VELTINS-Cup gegenüber – noch nie konnte Neheim das Derby gewinnen. Das sollte sich im sechsten Anlauf aus Sicht der Rot-Weißen ändern, die damit zugleich die Möglichkeit hatten, zum dritten Mal das Vorbereitungsturnier zu gewinnen. Doch von einem Klassenunterschied, den Neheim in den Gruppenspielen beim 7:1 gegen den Landesligisten SV Brilon und dem 5:1 gegen den Bezirksligisten SuS Langscheid/Enkhausen noch so gut sichtbar machen konnte, war im ersten Durchgangs nichts zu sehen.
Zwar stellten beide Mannschaften von Beginn an unter Beweis, dass sie zurecht ins Endspiel eingezogen waren, doch ein unterhaltsames Spiel entwickelte sich über weite Strecken nicht. Sowohl Neheim als auch Hüsten schienen in der Gruppenphase einige Körner gelassen zu haben, sodass es nur selten richtig gefährlich wurde. 09-Keeper Albert Spahiu kratzte in der zehnten Minute einen Kopfball von Maurice Majewski aus dem bedrohten Eck, ehe auf der anderen Seite Christopher Gierse per Seitfallzieher das Ziel nach einer Ecke knapp verfehlte (27.).
Dennoch bekamen die Zuschauer im ersten Durchgang zwei Tore zu sehen. In der 32. Minute war Lukas Gebhardt im Strafraum zu Fall gebracht worden, sodass Schiedsrichter Markus Töpfer auf Strafstoß für den Landesligisten entschied, den Steffen Kern an die Latte setzte. Der Abpraller landete aber bei Patrick Kampschulte, der im Nachschuss zur Führung für die Hüstener traf. Diese hielt aber gerade einmal 46 Sekunden, denn im direkten Gegenzug bugsierte 09-Abwehrspieler Jan Lukas Hunecke das Leder nach einer Flanke von Riad Xhaka unfreiwillig ins eigene Tor – 1:1 (33.).
In der zweiten Halbzeit wurde Neheim seiner Favoritenrolle vor 150 Zuschauern dann schon eher gerecht und machte durch das 2:1 von Johannes Thiemann in der 51. Minute einen großen Schritt zum Titel. Hüsten hatte in der Folge nicht mehr viel zuzusetzen, verteidigte aber weiter kompakt. In der Schlussphase fiel dann allerdings die Vorentscheidung zu Gunsten des Westfalenligisten: Bezirksliga-Torschützenkönig Rejhan Zekovic besorgte mit einem Doppelpack die Tore zum 3:1 (79.) und 4:1-Endstand (85.).
09-Trainer Klaus Borschel erklärte gegenüber match-day.de: „Ich bin mit dem Auftritt meiner Mannschaft zufrieden. Unser Ziel war es, das Ergebnis solange wie möglich eng zu halten. Das ist uns bis elf Minuten vor dem Ende gelungen. Natürlich ist der Sieg für Neheim unter dem Strich verdient, auch wenn dieser für meinen Geschmack etwas zu hoch ausgefallen ist.“