Der SV Hüsten 09 ist zurück in der Landesliga! Während die Hüstener durch Tore von Philipp Völker (46.) und Dirk Mikolajczak (75.) mit 2:0 gegen den VfL Bad Berleburg gewannen, unterlag der bisherige Spitzenreiter Kirchhundem mit 1:2 beim SV Brilon. Damit sind die 09er am letzten Spieltag noch an Kirchhundem vorbeigezogen und stehen als Meister und Aufsteiger in die Landesliga fest. Die Party kann steigen!
Was für ein Herzschlagfinale es doch war in der Bezirksliga Staffel 4. Im Fernduell um die Meisterschaft hat sich der SV Hüsten 09 am letzten Spieltag gegen den FC Kirchhundem durchgesetzt und ist durch einen 2:0 (0:0)-Heimsieg noch am Olper Club vorbeigezogen, der durch eine 1:2-Niederlage beim SV Brilon den schon sicher geglaubten Titel verspielte und nun die Relegation muss. In Hüsten dagegen kannte die Freude nach dem direkten Wiederaufstieg in die Landesliga keine Grenzen – bis tief in die Nacht hinein wurde am Stadion Große Wiese die Sensation gefeiert.
Gegen den VfL Bad Berleburg musste 09-Trainer Torsten Garbe lediglich auf Jan Schröder verzichten, der privat verhindert war. Dafür stand dem SV Hüsten 09 mit Philipp Völker wieder einer der gefährlichsten Stürmer zur Verfügung, der vor einer Woche in Bigge/Olsberg noch schmerzlich vermisst wurde. Ansonsten konnten die Gastgeber personell aus dem Vollen schöpfen und begrüßten auf der Auswechselbank sogar ein Gesicht, das in der gesamten Rückrunde noch nicht einmal im Kader stand: Markus Bednarek war für das Wochenende nach Hüsten gekommen und wollte seine Mannschaft im Showdown mit seiner Anwesenheit unterstützen.
Pünktlich um 15:00 Uhr pfiff Schiedsrichter Lukas Bickmann aus Iserlohn das Aufstiegsendspiel in Hüsten an. Und als sich auf dem Ascheplatz im Stadion Große Wiese schon die ersten beiden Torgelegenheiten ergeben hatten, wurde die Partie in Brilon erst freigegeben. Stephen Hoffmann war nach fünf Minuten mit einem Schuss an Gäste-Schlussmann Patrick Homrighausen gescheitert, ehe Simon Zacharias in der zehnten Minute aus zwanzig Metern verfehlte. Erst nach dieser Gelegenheit fiel dann auch verspätet der Anpfiff in Brilon.
Fast gleichzeitg ergaben sich dann auf beiden Sportplätzen zwei Großchancen. In der elften Minute hatte Philipp Völker die große Möglichkeit, den SV Hüsten 09 in Führung zu bringen. Ilir Kryeziu schlug einen hohen Ball in den Strafraum, wo Jan Neusesser einen Fehler machte und der 09-Stürmer die Situation fast ausgenutzt hätte, wäre die Kugel nicht Millimeter über die Querlatte geflogen. Währenddessen ereignete sich aber auch in Brilon die erste hochkarätige Chance des Spiels, denn schon nach zwei Spielminuten traf SVB-Kicker Dennis Hahn den Pfosten.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Hüstener vor fast 500 Zuschauern im Stadion Große Wiese aber das klar dominierende Team. So hatte Chedli Melki nach einer Viertelstunde die nächste Chance des Hausherren, doch Torwart Patrick Homrighausen lenkte die Kugel zur Ecke. Diese wurde für den Tabellenfünften aber auch gefährlich, denn Dirk Mikolajczak probierte es direkt und setzte das Leder auf die Querlatte (16.). Auf der Gegenseite blieb ein Versuch von Michael Birkelbach harmlos (21.).
Mitte der ersten Halbzeit ergaben sich für den SV Hüsten 09 weitere aussichtsreiche Möglichkeiten, die die Grün-Weißen aber weiterhin nicht zu nutzen wussten. Stephen Hoffmann hatte nach 22 Minuten die beste Gelegenheit des ersten Durchgangs, als sich der Mittelfeldspieler nach einem steilen Pass von Chedli Melki gegen VfL-Schlussmann Patrick Hemrighausen schon durchgesetzt hatte, Alexander Krowarz aber den Schuss aus spitzem Winkel von der Linie kratzte. Auch Fabian Fischer hatte fünf Zeigerumdrehungen später kein Glück und fand kein Vorbeikommen am Torhüter (27.).
Während es in Brilon nach wie vor 0:0 stand, der Tabellendritte aber das Team mit etwas mehr Spielanteilen war, waren die Hüstener weiterhin auf der Suche nach dem Führungstreffer. Bayram Özbek setzte Chedli Melki in Szene, der aus spitzem Winkel aber knapp über das Gehäuse von Bad Berleburg zielte (28.). Vier Minuten später hätte dagegen Jan Neusesser fast für die 09-Führung gesorgt, doch ein Abwehrversuch des Innenverteidigers flog wenige Zentimeter über das Aluminium hinweg (32.). Gleichzeitig war es auch die letzte nennenswerte Möglichkeit des ersten Durchgangs, in dem die Hüstener aufgrund des Chancenverhältnisses schon hätten führen müssen. In Brilon ging es derweil ebenfalls torlos in die Kabinen.
Die zweiten 45 Minuten begannen in Hüsten dann spektakulär. Philipp Völker kam nach einem Pass von Chedli Melki plötzlich frei zum Abschluss und Gäste-Keeper Patrick Hemrighausen machte keine gute Figur, ließ den doch eher haltbaren Schuss des 09-Stürmers durch die Beine passieren und sorgte für ohrenbetäubenden Jubel auf dem Ascheplatz. Die Garbe-Elf lag nach 46 Minuten mit 1:0 vorne und war zu diesem Zeitpunkt in der Blitztabelle Meister der Bezirksliga Staffel 4.
Doch noch war ja fast eine komplette Halbzeit zu gehen, zudem durfte Kirchhundem in Brilon nicht gewinnen. Doch nur wenige Augenblicke später eilte die nächste freudige Nachricht ins grün-weiße Zuhause. Der SV Brilon war in der fünfzigsten Spielminute durch Dennis Hahn in Führung gegangen und stieß die Tür zur Landesliga für den SV Hüsten 09 weit auf. Kirchhundem musste nun zwei Tore erzielen oder darauf hoffen, dass Bad Berleburg Punkte aus Hüsten mitnahm.
Danach sah es aber gerade nach dem Hüstener Führungstreffer nicht aus, denn die Gastgeber spielten weiter nach vorne und kamen zu weiteren Möglichkeiten. Stephen Hoffmann setzte einen Kopfball über die Latte (50.) und Ilir Kryeziu bekam nach Zuspiel von Philipp Völker aus aussichtsreicher Position keinen Druck hinter den Ball (54.). Thomas Köhler scheiterte zudem mit einem wuchtigen Kopfball an Patrick Hemrighausen (57.). Dieser hielt seine Mannschaft auch sechzig Sekunden später im Spiel, als der Schlussmann einen Schuss von Philipp Völker aus kurzer Distanz noch an den Pfosten lenkte und damit das 0:2 aus Berleburger Sicht verhinderte (58.).
Anschließend aber fuhren die Grün-Weißen das Tempo wieder etwas herunter und setzten auf eine sichere Spielkontrolle. Chancen ergaben sich daher nur noch selten, doch auch Bad Berleburg strahlte in der Offensive nicht die nötige Gefahr aus. Kirchhundem lag derweil weiter mit 0:1 beim SV Brilon zurück und spielte dem SV Hüsten 09 in die Karten. Das tat nach 75 Minuten dann auch Jan Neusesser vom VfL Bad Berleburg, der Chedli Melki nur per Foul im Sechzehner zu stoppen wusste und die 09er einen Elfmeter zugesprochen bekamen. Dirk Mikolajczak verwandelte diesen sicher zum 2:0 und sorgte für die Vorentscheidung.
In der Folge ließen die Gastgeber die Partie souverän herunterlaufen und nur in der neunzigsten Minute einen Schuss von Sebastian Völkel zu, den Hüsten’s Keeper Sascha Zelder aber sicher parierte und der SV Hüsten 09 um 16:48 Uhr als Sieger der Partie feststand. Zeitgleich führte der SV Brilon noch gegen den FC Kirchhundem, allerdings waren an der Jakobuslinde noch zehn Minuten zu gehen. Daher blieb den Hüstenern nichts anderes übrig als zu hoffen, dass der bisherige Spitzenreiter nicht noch für ein Wende sorgte. Doch es lief zunächst gegen die 09er, denn in der 85. Minute traf Marco Holterhoff für den FCK zum 1:1-Ausgleich und ließ die Sauerländer zittern.
Die Grün-Weißen mussten nun lange, wie eine Ewigkeit anfühlende fünf Minuten warten… Anrufe gingen ein und aus, doch es tat sich zunächst nichts am Spielstand. Dann aber fiel doch noch ein Tor an der Jakobuslinde – und dieses Mal war wieder der SV Brilon erfolgreich. Dennis Hahn traf in der Nachspielzeit zum 2:1 für den Tabellendritten und sorgte für pure Euphorie beim SV Hüsten 09. Denn kurze Zeit darauf war Schluss in Brilon und die 09er standen als Meister und Aufsteiger in die Landesliga fest. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr.
SV 09: Zelder – Mikolajczak, Winkler, Köhler, Dellmann – Fischer, Özbek – Hoffmann, Melki (90.+1 Bednarek), Kryeziu (81. Schäfer) – Völker (87. Veliq) – VfL: Homrighausen – Klinker, Neusesser, Krowarz, Schmidt – Völkel – M. Birkelbach, T. Birkelbach (67. Bicher) – Zacharias (79. Lauber) – Lichy (55. Dengler), Rosenblatt – Tore: 1:0 Völker (46.), 2:0 Mikolajczak (75./FE) – Gelb: T. Birkelbach (52.), Neusesser (74.), Völker (85.)